Museumsbesuche mit Schulklassen: Neue Medien und kollaborative Gestaltungsaufträge zur Unterstützung des Explorationsverhaltens und kognitiver Elaboration im Museum.

M.A. Lars Kobbe
Das Museum als informeller Lernort für außerschulische Aktivitäten birgt ein großes Potenzial hinsichtlich seiner kognitiven und affektiv-motivationalen Wirkungen. Dieses Potenzial wird allerdings angesichts der gängigen Durchführungspraktiken für Museumsbesuche mit Schulklassen unzureichend genutzt. Besondere Schwächen sehen viele Forscher (z. B. Lewalter & Geyer, 2005) unter anderem in a) der Einbettung des Besuchs in den Unterricht. Der Lernerfolg leidet darunter, dass Museumsbesuche im Schulunterricht weder angemessen vor- noch nachbereitet werden; sowie b) den Gestaltungsmethoden des Besuchs. Häufig gewählte Besuchsformen wie die freie Exploration oder der Einsatz von Arbeitsblättern zeigen mitunter ungünstige Wirkungen auf die Motivation und das Explorationsverhalten. Empfohlen werden den Besuch strukturierende, recherche-orientierte Aktivitäten in Kleingruppen. In diesem Projekt wurde untersucht, inwieweit diese Bereiche durch den Einsatz einer kollaborativen Gestaltungsaufgabe mit neuen Medien gefördert werden können. Die Aufgabe bestand darin, aus der Angebotsvielfalt der Museumsausstellung eine thematische Auswahl zu treffen, die anschließend in Form einer virtuellen "Mini-Ausstellung" aufbereitet werden sollte. Es sollte zudem geprüft werden, ob sich unterschiedliche Zielsetzungen bei der Aufgabe auch im Verhalten der Schüler im Museum zeigt und zu einer unterschiedlichen Auseinandersetzung mit den Exponaten führt.