Verbesserung der Zuhörfähigkeiten von Lernenden mit KI
Arbeitsgruppe | Sprache und KI in der Bildung |
Laufzeit | 01/2024-12/2029 |
Förderung | Drittmittelprojekt der Eberhard Karls Universität Tübingen |
Projektbeschreibung
Es ist bekannt, dass das Hörverstehen für viele Sprachlernende eine große Herausforderung darstellt, da ihre Entwicklung einen intensiven Umgang mit der gesprochenen Sprache erfordert, die in vielerlei Hinsicht weniger zugänglich ist als die geschriebene Sprache. Authentische gesprochene Sprache liegt oft deutlich über dem Verständnisniveau der Lernenden und ist im Vergleich zur geschriebenen Sprache schwieriger zu adaptieren. Darüber hinaus sind sich die Lernenden (und oft auch die Lehrkräfte) der Bausteine eines erfolgreichen Hörverstehens kaum bewusst, z. B. der Fähigkeit, bestimmte phonemische Kontraste zu erkennen oder einen kontinuierlichen Sprachstrom in Wörter zu zerlegen. Wenn diese Fähigkeiten nicht gut entwickelt sind, wird dies zu einem Engpass bei der Anwendung von Top-down-Zuhörstrategien, wie z. B. der Nutzung von Kontextinformationen oder der Intonation des Sprechers, die sehr wichtig ist, um auf die Absichten und Einstellungen des Sprechers zu schließen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass das erfolgreiche Hörverstehen weitgehend von den Wortschatzkenntnissen der Lernenden abhängt und vor allem von ihrer Fähigkeit, die ihnen bekannten Wörter in kontinuierlicher Sprache zu erkennen. Der Großteil des Vokabellernens findet jedoch im schriftlichen Modus statt, und selbst wenn die Aussprache von Wörtern gehört wird, werden die Wörter in der Regel isoliert präsentiert und sehr deutlich ausgesprochen.
Bis vor kurzem war es schwierig, diese Probleme zu lösen, da es sehr zeitaufwändig ist, Hörressourcen auf dem richtigen Niveau zu finden oder sie anzupassen, während die Verwendung authentischer Ressourcen viel individuelle Unterstützung durch die Lehrkräfte erfordert. Die Verbesserung des Hörverstehens und der individuellen Worterkennung im Sprachfluss ist ebenfalls sehr mühsam und erfordert viel individuelles Üben, und die Lernenden unterscheiden sich zwangsläufig in ihren Bedürfnissen und Problembereichen.
Dieses Projekt konzentriert sich auf die Nutzung von KI und digitalen Werkzeugen zur Unterstützung von Lehrern und Lernenden bei der Entwicklung von Hörverständnis. Auf der Grundlage unseres Fachwissens in den Bereichen Sprachunterricht, Hörverstehenstraining und technologiegestütztes Lernen wollen wir ein intelligentes adaptives Tutorensystem entwickeln, das ein umfangreiches und effektives Hörtraining bietet, das sich auf die individuellen Ziele und Schwächen der Lernenden konzentriert und den Unterricht im Klassenzimmer ergänzt.
Kooperationen
Prof. Dr. Sabine Zerbian, Universität Stuttgart