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Projekt

Potentiale neurophysiologischer Maße für Forschung zum Instruktionsdesign am Beispiel dekorativer Bilder

ArbeitsgruppeMultimodale Interaktion
Laufzeit10/2018 - 10/2021
FörderungDFG
Projektbeschreibung

Das Projekt untersucht anhand (neuro-)physiologischer Maße (Hirnstrommessung [EEG], Blickbewegungsmessung [Eye-Tracking] und Pupillometrie) die Auswirkungen dekorativer Bilder auf kognitive (z.B. Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit) und emotional-motivationale Prozesse während des Wissenserwerbs mit Texten. Dekorative Bilder werden oft bei der Gestaltung von Instruktionsmaterialien eingesetzt, um das Interesse der Lernenden am Thema zu wecken und wirken dabei als sogenannte verführerische Details (seductive details). Bisherige Forschung zeigt ein uneinheitliches Bild der Auswirkung des Einsatzes dekorativer Bilder auf den Lernerfolg, von förderlich bis hinderlich. Als mögliche Ursachen für reduzierten Lernerfolg werden Faktoren wie erhöhte kognitive Belastung oder Aufmerksamkeitsablenkung vermutet. 


Das Forschungsvorhaben zielt darauf, systematisch Faktoren zu untersuchen, wie sich dekorative Bilder auf kognitive Belastung und Aufmerksamkeit während des Lernens auswirken und so zu erfassen, unter welchen Umständen und warum sich dekorative Bilder vorteilhaft oder nachteilig auf die Aufgabenperformanz und das Lernen auswirken können. Dazu werden geeignete (neuro-)physiologische Prozessmaße wie die frontale EEG theta- und parietale EEG alpha-Frequenzbandpower, die frontale EEG alpha-Asymmetrie und die Pupillendilatation erhoben, um die Effekte unterschiedlicher dekorativer Bilder während der Aufgabenbearbeitung und des Lernens zu erfassen. In vier Studien sollen dazu verschiedene Aspekte der dekorativen Bilder im Kontext einer Lernaufgabe (Leseverständnisaufgabe) und einer Arbeitsgedächtnisaufgabe (n-back Aufgabe) manipuliert werden. Da alle experimentellen Manipulationen sowohl im Kontext von Lernaufgaben als auch im Kontext von Arbeitsgedächtnisaufgaben durchgeführt werden, können zum einen mögliche Konfundierungen der physiologischen Maße ausgeschlossen werden, zum anderen aber auch gefundene Effekte generalisiert und unmittelbarer auf die Arbeitsgedächtnisleistung zurückgeführt werden.


Ziel des Projektes ist es, die Potentiale (und Grenzen) des Einsatzes neurophysiologischer Maße in der Instruktionspsychologie auszuloten.