Der LEGO-Tisch - Wie man mit Bausteinen Musik machen kann

Hätten Sie gewusst, dass man mit handelsüblichen Bausteinen das Abendlied spielen kann? Eine Software, die von Dr. Uwe Oestermeier am Leibniz-Institut für Wissensmedien entwickelt wurde, macht das möglich. Man braucht die Steine nur auf die Oberfläche eines Multitouchtisches mit Infraroterkennung zu legen und schon erklingen chaotische Klaviertöne.

Dem aufmerksamen Zuschauer wird aufgefallen sein, dass nur die weißen Steine in Töne umgewandelt werden. Die durchsichtigen Steine können als Pausen oder als ein Gerüst für die eigentliche Melodie genutzt werden.

Die Oberfläche des Tisches ist in kleine Kästchen unterteilt. Auf der vertikalen Achse entspricht jedes Kästchen einer Tonhöhe. Die Tonleiter ähnelt aber mehr einer Treppe als einer Leiter.

Auf der horizontalen Achse kann die Klangdauer mit den Steinen festgelegt werden. Der kleinste Stein entspricht einer Sechzehntelnote, darauf folgen die Achtelnote und die Viertelnote. Die Halbe und Ganze Note können aus diesen Steinen durch Aneinanderreihung zusammengefügt werden.

Werden die Steine übereinander gelegt, dann werden sie gleichzeitig abgespielt. So können z.B. Akkorde gebildet oder mehrere Stimmen gespielt werden.

Aber zurück zum Abendlied. Das Schöne an dieser Technik ist, dass man nicht nur altbekannte Lieder auflegen kann, sondern dass man sich ohne jegliches musikalisches Vorwissen kreativ austoben kann. Man halbiere die Steinlängen und schon wird das Abspieltempo verdoppelt.

Durch Verschieben der Melodie lässt sich die Tonhöhe ändern.

Und durch das Umdrehen bzw. Spiegeln der Muster kann die Melodie auch von hinten nach vorne oder sogar „verkehrt herum“ abgespielt werden.

Im Kurs „Mathematik zum Anhören – Kinder komponieren mit LEGO“ ist der „Lego-Tisch“ ein zentrales Lehr- und Lerninstrument. Mit dessen Hilfe lernen Kinder unterschiedliche Kompositionstechniken kennen und wenden diese kreativ bei eigenen Kompositionen an. Die Mathematik unterstützt sie dabei. Mehr zum Kurs erfahren Sie unter: Hector Institut für empirische Bildungsforschung - Mathematik zum Anhören