Page 37 - IWM_Jahresbericht_2019
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FB INDIVIDUELLE NUTZUNG VON WISSENSMEDIEN | AG MULTIPLE REPRÄSENTATIONEN 37
LEITUNG: Lerninhalte in digitalen Medien werden gezeigt werden, dass Lernende Wider-
PROF. DR. KATHARINA SCHEITER häufig mit Informationen in unterschied- sprüche zwischen dargebotenen Texten
DR. ANNE SCHÜLER lichen Formaten dargestellt. So werden und Bildern wahrnahmen: Bei wider-
beispielsweise geschriebene Texte mit sprüchlichen Informationen zeigten sich
SEKRETARIAT: statischen Bildern kombiniert, oder beispielsweise häufigere Blickwechsel
PETRA EBERT
Animationen und Simulation genutzt, um zwischen Text und Bild. Dieser Befund
Lerninhalte zu vermitteln. Die Arbeits- belegt, dass Texte und Bilder während
MITARBEITER/INNEN:
IRIS BACKFISCH gruppe erforscht, welche kognitiven und des Lernens abgeglichen werden, was
THÉRÉSE F. EDER metakognitiven Prozesse dem Lernen mit wiederum zur Entdeckung von wider-
DR. EMELY HOCH solchen so genannten multiplen Reprä- sprüchlicher Information führt. Weiter-
LEONIE JACOB sentationsformaten zugrunde liegen und führende Untersuchungen im Rahmen
YOANA OMARCHEVSKA durch welche instruktionalen Maßnah- des Postdoc-Netzwerks Kognitive Konflikte
DR. JULIANE RICHTER men das Lernen mit diesen optimiert bei der Mediennutzung, die im Berichtszeit-
ÖZLEM SAHIN-GÖKTÜRK werden kann. Des Weiteren fokussiert die raum auf nationalen und internationalen
SALOME WÖRNER Arbeitsgruppe im Praxisfeld Schule auf Konferenzen präsentiert wurden, zeigten,
den Einsatz digitaler Medien im Unterricht dass sich die beobachteten Befunde auch
ASSOZIIERTE sowie die Frage, welche Kompetenzen auf Videos übertragen lassen, das heißt,
WISSENSCHAFTLER/INNEN: von Lehrpersonen benötigt werden, um widersprüchliche Informationen zwischen
JUN.-PROF. DR. ANDREAS LACHNER digitale Medien im Unterricht optimal Audio- und Bildspur führten zu veränder-
(UNIVERSITÄT TÜBINGEN)
einzusetzen. tem Blickverhalten.
Mentale Text-Bild-Integration beim In Zusammenarbeit mit der Universität
Lernen mit multiplen Repräsentationen Utrecht wurde im Rahmen eines durch
Ein zentraler Prozess beim Lernen mit den DAAD (Deutscher Akademischer Aus-
multiplen Repräsentationen ist die men- tauschdienst) geförderten Forschungsauf-
tale Verknüpfung von Informationen aus enthaltes der niederländischen Koope-
den verschiedenen Darstellungsformaten rationspartnerin Dr. Eleonora Coppens
wie zum Beispiel Text und Bild. Es wird am Leibniz-Institut für Wissensmedien
davon ausgegangen, dass diese mentale untersucht, wie Lernende bei der Text-
Text-Bild-Integration tiefergehendes Bild-Integration unterstützt werden
Lernen ermöglicht. In zwei im Berichts- können. Speziell ging es um die Frage,
zeitraum in Learning and Instruction und inwiefern visuelle Hervorhebungen in
Applied Cognitive Psychology publizierten Videos, die Korrespondenzen zwischen
Studien konnten empirische Belege für der Audiospur und der Bildspur aufzei-
diesen mentalen Integrationsprozess gen, die Text-Bild-Integration fördern
gesammelt werden. So konnte mithilfe können. Während sich visuelle Hervor-
der Aufzeichnung von Blickbewegungen hebungen bei statischen Darstellungen