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Bei fast jeder Form zwischenmenschlicher Kommunikation wird Wissen ausgetauscht: Menschen teilen ihr Wissen mit anderen, um Unterstützung zu signalisieren oder sie geben ihre Einschätzungen und Urteile preis, um andere zu überzeugen oder zumindest ihre eigene Position klar sichtbar zu machen. Von besonderer Bedeutung ist Wissensaustausch in wissensintensiven Anwendungsbereichen, also z. B. beim gemeinsamen Lernen in der Schule oder beim gemeinsamen Problemlösen von Teams in Unternehmen. Digitale Technologien bieten vielfältige Möglichkeiten, Wissensaustausch zu unterstützen. Zum einen kann man digitale Technologien verwenden, um Wissensaustausch überhaupt erst zu ermöglichen. Ohne E-Mail oder digitale Lernumgebungen wäre es gar nicht möglich, räumlich getrennte Personen zum Wissensaustausch zusammenzubringen. Zum anderen können digitale Technologien aber auch verwendet werden, um neben einem bestehenden Kommunikationskanal den Wissensaustausch zusätzlich anzureichern. Dies geschieht typischerweise, indem digitale Technologien Informationen bereitstellen oder in einer Art und Weise aufbereiten, dass der Wissensaustausch davon profitiert.


Die Arbeitsgruppe Wissensaustausch befasst sich sowohl mit grundlagenwissenschaftlichen als auch anwendungsorientierten Fragestellungen zu dieser Thematik. Zu den grundlagenwissenschaftlichen Fragestellungen zählt: Welcher Art von Information wenden sich Menschen zu? Wie sehr beansprucht Wissensaustausch das kognitive System? Welche kognitiven Funktionen lassen sich gezielt durch digitale Technologien unterstützen? Wie können digitale Technologien dazu beitragen, Verzerrungen des kognitiven Systems entgegenzuwirken? Auf der Basis dieser Fragen lassen sich anwendungsorientierte Szenarien ableiten, in denen digitale Technologien erprobt und erforscht werden, die gezielt die Leistungen von Gruppen (z. B. beim gemeinsamen Entscheiden oder Problemlösen) verbessern sollen. Wie sich Wissensaustausch am besten unterstützen lässt, hängt davon ab, ob die Mitglieder einer Gruppe räumlich verteilt sind oder sich am selben Ort befinden. Daher ist auch die Arbeitsgruppe anhand von zwei Forschungslinien organisiert: Wissensaustausch in räumlich verteilten Szenarien und Wissensaustausch in präsenzbasierten Szenarien.