Im Projekt AI-LIT wird eine mobile KI-gestützte App für das Dialogische Lesen zur systematischen Förderung sprachlicher Interaktion von Kindern im Vorschulalter in der Situation des Bilderbuchlesens entwickelt. Dafür soll das Dialogische Lesen mit digitalen Bilderbüchern skalierbar und vollautomatisiert mithilfe aktueller KI-Methoden umgesetzt werden.
Nach einer vor allem auf die schulische Infrastruktur fokussierten Debatte zum DigitalPakt Schule stellt das Projekt die für eine effektive Digitalisierung der schulischen Bildung zentrale Frage, wie die prinzipiellen Möglichkeiten digitaler Lernkontexte im realen Schulkontext realisiert werden können.
In der ersten Projektphase von ALEE haben wir uns der Herausforderung gestellt, eine adaptive KI-basierte Lernplattform für die individuelle Unterstützung im Wirtschaftsunterricht zu konzipieren und entwickeln. Wir haben eine prototypische Lernplattform für einen ausgewählten Themenbereich mit über 700 verschiedenen Aufgaben unterschiedlicher Komplexität erstellt und in einer Pilotstudie in der Bildungsrealität empirisch evaluiert.
Fremdsprachliche Lesekompetenzen sind für junge Europäerinnen und Europäer unerlässlich, um Zugang zu Informationen in anderen Ländern zu erhalten, unterschiedliche Sichtweisen auf komplexe Themen zu vergleichen und bei der Lösung von Problemen in internationalen Kontexten zusammenzuarbeiten. Die Vermittlung dieser entscheidenden Kompetenzen kann sich nicht auf vorgefertigte Materialien in Lehrbüchern und Lesebüchern stützen, sondern muss Lesematerialien verwenden, die (1) aktuelle Themen aufgreifen, um die Lesemotivation aufzubauen und aufrechtzuerhalten, und die (2) dem Sprachniveau der Schüler entsprechen, um ihre Lesekompetenz zu entwickeln. Um den Lesefluss zu verbessern, ist es besonders wichtig, dass die sprachlichen Merkmale der Texte dem individuellen Niveau des Zweitspracherwerbs der Lernenden entsprechen. Die meisten Lernumgebungen erfordern eine Individualisierung, und im Bereich des Lesens in einer Fremdsprache bedeutet dies, dass die Lehrkräfte in der Lage sein müssen, einer Gruppe von Schülern Texte mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zur Verfügung zu stellen, um die individuelle Entwicklung wirksam zu fördern. Daher unterstützt das LATILL-Projekt FremdsprachenlehrerInnen durch die Entwicklung digitaler Hilfsmittel, die es ihnen ermöglichen, die für ihre verschiedenen Klassen und individuellen Lernenden interessanten Texte zu identifizieren, die für das jeweilige Niveau geeignet sind.
PostdocTEIFUN ist ein interdisziplinäres Postdoc-Kolleg zum Themenfeld Bildung und KI. Erforscht und praxistauglich gestaltet werden technologiegestützte Innovationen in fachspezifischen Unterrichtssettings. Extended-Reality- (XR) und Künstliche Intelligenz-Anwendungen (KI) durchdringen nahezu sämtliche Bereiche gesellschaftlichen Lebens. Wie sich Bildung und Unterricht dazu verhalten, wird intensiv diskutiert. Entsprechend hoch ist die aktuell zu beobachtende Dynamik: Forschungsarbeiten zum Verhältnis zwischen Schulbildung und den neuen XR- und KI-Technologien sind bereits vorhanden oder befinden sich im Entstehen. Nach wie vor ist der Forschungsstand jedoch nicht ausreichend genug, um evidente Aussagen darüber treffen zu können, wie technologiegestützte Innovationen bestmöglich zu einer tatsächlichen und nachhaltigen Verbesserung des fachspezifischen Unterrichts beitragen können. Genau dieser Frage widmet sich das kooperative Postdoc-Kolleg TEIFUN, das gemeinsam von der Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg (PSE) und der Tübingen School of Education (TüSE) von 2024 bis 2029 durchgeführt wird.
Es ist bekannt, dass das Hörverstehen für viele Sprachlernende eine große Herausforderung darstellt, da ihre Entwicklung einen intensiven Umgang mit der gesprochenen Sprache erfordert, die in vielerlei Hinsicht weniger zugänglich ist als die geschriebene Sprache. Authentische gesprochene Sprache liegt oft deutlich über dem Verständnisniveau der Lernenden und ist im Vergleich zur geschriebenen Sprache schwieriger zu adaptieren. Darüber hinaus sind sich die Lernenden (und oft auch die Lehrkräfte) der Bausteine eines erfolgreichen Hörverstehens kaum bewusst, z. B. der Fähigkeit, bestimmte phonemische Kontraste zu erkennen oder einen kontinuierlichen Sprachstrom in Wörter zu zerlegen. Wenn diese Fähigkeiten nicht gut entwickelt sind, wird dies zu einem Engpass bei der Anwendung von Top-down-Zuhörstrategien, wie z. B. der Nutzung von Kontextinformationen oder der Intonation des Sprechers, die sehr wichtig ist, um auf die Absichten und Einstellungen des Sprechers zu schließen.
Im Projekt WoLKE, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) finanziert wird, werden KI-Methoden gezielt analysiert, um fachlich und didaktisch geeignete Lehr-Lernformate für den Einsatz im Lehramtsstudium zu entwickeln. Die zunehmende Verbreitung von KI in Bildung und Gesellschaft erfordert, dass Lehrkräfte nicht nur technische Kompetenzen, sondern auch ein tiefes Verständnis für die ethischen und didaktischen Implikationen von KI-Tools entwickeln. Ohne fundierte Schulung besteht die Gefahr, dass KI unreflektiert eingesetzt wird, was zu unvorhersehbaren Konsequenzen im Unterricht führen kann.