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Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen „Cognitive Interfaces“

 

Der Leibniz-WissenschaftsCampus  Cognitive Interfaces ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund des Leibniz-Instituts für Wissensmedien und der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er fokussiert darauf, wie sich Denken, Handeln und Arbeiten im Kontext digitaler Medien durch die Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen verbessern lässt. Beteiligt sind neben dem Bereich der Psychologie auch die Disziplinen Informatik, Medizin, Zahnmedizin, Didaktik der Biologie, Medienwissenschaft und Erziehungswissenschaft.

 

Cover WCT-Broschüre
Broschüre

Die Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien hat im 21. Jahrhundert enorme Fortschritte gemacht. Eine Telefonnummer in Australien herauszufinden oder eine Wettervorhersage für Timbuktu zu erhalten: Was vor 30 Jahren nur mit erheblichem Aufwand bewerkstelligt werden konnte, kann man heute innerhalb von 30 Sekunden ermitteln – selbst wenn man sich gerade auf einem Waldspaziergang befindet. Durch digitale Technologien ist eine Schnittstelle geschaffen, welche den Zugriff auf eine enorme Vielfalt an Informationen in Echtzeit ermöglicht. Die Schnittstelle unterstützt, wie wir denken, was wir wissen, wie wir entscheiden und wie wir uns verhalten – sie ist also in dem Sinne eine kognitive Schnittstelle, als dass sie kognitive Prozesse beim Menschen arbeitsteilig unterstützen kann. Schnittstellen sind auch in einem zweiten Sinne kognitive Schnittstellen, da sie selbst zunehmend Eigenschaften kognitiver Systeme aufweisen – sie sind vermehrt adaptiv, bilden Inferenzen und „partizipieren“ somit gewissermaßen an sozialen und kognitiven Prozessen.

 

Das Potenzial digitaler Technologien ist besonders bei wissensintensiven Aktivitäten vielversprechend – dies können Lernkontexte sein, aber auch berufsbezogene Nutzungen von kognitiven Schnittstellen – in Anlehnung an Drucker bezeichnen wir solche wissensintensiven Aktivitäten als Wissensarbeit.

 

Der Leibniz-WissenschaftsCampus Cognitive Interfaces greift das Thema des Gründungs-WissenschaftsCampus Bildung in Informationsumwelten auf, betrachtet es aber in einer deutlich stärker fokussierten Sichtweise. Er konzentriert sich auf die Art und Weise, wie die Schnittstelle zwischen einem Individuum und seiner Informationsumwelt beschaffen sein muss, um Wissensarbeit (Wissenserwerb, Verstehen, Wissenskonstruktion, Wissensaustausch, Problemlösen, Entscheiden) zu fördern. Er fokussiert somit stärker als bisher auf psychologische und pädagogische Konstrukte, sowie auf Design-Aspekte der Gestaltung von Schnittstellen. Damit weist er eine Überlappung mit der in der Informatik verbreiteten Forschung zur Gestaltung von Mensch-Computer-Schnittstellen (Human-Computer Interaction; HCI) auf.


Ziel des Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen Cognitive Interfaces ist es, exzellente Forschung rund um den Standort Tübingen zu bündeln und gesellschaftsrelevante und anwendungsorientierte Forschung zu betreiben. Die Forschung im Verbund erlaubt enge strategische Kooperationen und die Umsetzung von Interdisziplinarität in Themen, Projekten und Methoden, sie erhöht die Sichtbarkeit des Forschungsstandorts Tübingen und stärkt das wissenschaftliche Umfeld für die Forschung zur Nutzung digitaler Technologien.

Laufzeit

07/2017 – 06/2020 

Förderung

  • Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK)
  • Leibniz-Institut für Wissensmedien
  • Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Leibniz-Gemeinschaft
  • Universität Stuttgart (assoziiert)

 

Kooperationen

Kooperationspartner in Tübingen ist die Eberhard Karls Universität:

 

Die Universität Stuttgart ist über zwei Projekte mit dem Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen assoziiert:

 

Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen
Bildung in Informationsumwelten

  • Laufzeit: 2009 – 2016

  

Der Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen Bildung in Informationsumwelten war die bundesweit erste Umsetzung einer Initiative der Leibniz-Gemeinschaft. Der interdisziplinärer Forschungsverbund wurde vom Leibniz-Institut für Wissensmedien und der Eberhard Karls Universität Tübingen gegründet und widmete sich Bildungsprozessen in modernen Wissens- und Informationsgesellschaften. Mit Expertise aus den Bereichen Psychologie, Soziologie, Erziehungswissenschaft, Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Medizin betrieb er fachübergreifende Bildungsforschung. Weitere beteiligte Partner waren das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung in Bonn, die Universität Freiburg, die Pädagogische Hochschule Freiburg und die Hochschule der Medien in Stuttgart.

  

Bildungsprozesse in modernen Wissens- und Informationsgesellschaften sind heutzutage nicht mehr länger nur an institutionelle Träger wie Schulen, Universitäten und Weiterbildungseinrichtungen gebunden, sondern finden lebensbegleitend am Arbeitsplatz und in der Freizeit, im Freundeskreis und der Familie statt. Digitale und mobile Medien, allen voran das Internet, bieten mit ihren vielen Anwendungen zu geringen Kosten eine Fülle von Informations- und Bildungsangeboten, um zeit- und ortsunabhängig Wissen zu erwerben. Social Media trägt dazu bei, als Individuum Wissen nicht mehr nur zu konsumieren, sondern selbst bereit zu stellen oder sich aktiv in Communities auszutauschen. Aus der Fülle an verfügbaren Informationen selektieren sich Nutzerinnen und Nutzer nach ihren Interessen, Bedürfnissen und Fähigkeiten die für sie relevanten Angebote. Auf diese Weise erschafft sich jede und jeder seine persönliche Informationsumwelt. Der Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen widmete sich diesem erweiterten Bildungsbegriff. Er beschäftigte sich mit dieser Vielfalt an Bildungsprozessen in formellen und informellen, in traditionellen und mediengestützten Lernumgebungen. Er ging anwendungsnah, interdisziplinär und multimethodisch den Fragen nach, wie Informationsumwelten den Wissenserwerb im 21. Jahrhundert bereichern, aber auch wie Technologien gestaltet sein müssen, um beispielsweise perfekt auf die Bedürfnisse von Lernenden zugeschnitten zu sein. Mit diesem Ansatz etablierte der Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen eine neue Spielart empirischer Bildungsforschung: Sie betrachtet Bildungsprozesse in einem großen Zusammenhang, der über die formelle (institutionelle) Bildung deutlich hinausgeht.

  

Ziel des Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen ist es, Exzellenzen zu bündeln, strategische gesellschaftsrelevante und anwendungsorientierte Forschung zu betreiben, Interdisziplinarität in Themen, Projekten und Methoden zu befördern und das Forschungsprofil zu stärken. Auf diese Weise wird ein engeres und strategisch ausgerichtetes Netzwerk geschaffen, um die Empirische Bildungsforschung in Tübingen weiterzuentwickeln und das wissenschaftliche Umfeld für diese Thematik zu stärken.

 
   
   

 

 

 

   

Förderung

 
  • Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
  • Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Leibniz-Gemeinschaft
 

Kooperationen

 

Kooperationspartner in Tübingen ist die Eberhard Karls Universität:

 

Externe Partner: