Arbeitsgruppe Wissensaustausch
Juni 2007 - Februar 2008
Haushaltsmittel IWM, DFG, NSF
Das Thema Social Software gewinnt in unserer Informationsgesellschaft zunehmend an Bedeutung: Social Software umfasst alle Anwendungen, die Kommunikation, Interaktion und Kollaboration zwischen Individuen unterstützen. Solche Anwendungen zielen auf die Etablierung und Bewahrung von sozialen Netzwerken ab, die überwiegend selbstorganisiert agieren. Charakterisieren lässt sich Social Software durch Many-to-Many Communication über das Internet (z.B. über Weblogs oder Wikis) und durch ihr Funktionieren im Sinne eines Bottom-up Ansatzes, d.h. dass die Nutzer ihre eigenen, statt vorgegebene Ziele verfolgen.
Der Fokus des Projekts "Awareness in Social Software" lag auf Netzwerk-Wikis, umfasste aber auch Prozesse wie Tagging oder Social Bookmarking im Kontext von Netzwerk-Wikis.
Ziel des Projekts war es, zu untersuchen, wie Awareness selbstgesteuerte individuelle und kollaborative Wissensprozesse und Interaktionen im Rahmen von Netzwerk-Wikis unterstützen kann. Awareness bei Netzwerk-Wikis bzw. beim Tagging und Social Bookmarking bedeutet, dass der einzelne Nutzer von Netzwerk-Wikis über Merkmale anderer Nutzer bzw. Merkmale des Netzwerk-Wikis informiert ist. Beispielsweise wird Awareness gefördert, wenn Informationen über Wiki-Beiträge, Tags, oder Annotationen bereitgestellt werden. Bei der Beschäftigung mit einem Wiki-Beitrag könnten Nutzer etwa über die Expertise aller Autoren informiert werden oder sie könnten erfahren, für wie relevant ein Wiki-Beitrag von anderen Nutzern eingeschätzt wird. Außerdem könnte Social Bookmarking angereichert werden, indem über die Ähnlichkeit eigener Bookmarks und die anderer Nutzer informiert wird.
Beispiele einiger Forschungsfragen des Projekts:
Das Projekt war eingebettet in das im Jahr 2006 von der amerikanischen National Science Foundation (NSF) bewilligte Rahmenkonzept "Learning Environments of the Future". Dieses Rahmenkonzept zielte darauf ab, eine produktive, interdisziplinäre und internationale Forschungscommunity aufzubauen, welche die Entwicklung von CSCL-Umgebungen der nächsten Generation vorantreiben soll. Diesem Rahmenkonzept gehören renommierte Wissenschaftler/-innen im Bereich "Distributed Learning and Collaboration" aus den USA, Europa und Asien an. In diesem Kontext wurden drei internationale Workshops organisiert: 2006 an der Shanghai Jiao Tong University in China und 2007 am Learning Sciences Laboratory der Nanyang Technological University in Singapur. Zur Initiierung eines neuen Rahmenkonzepts fand im Juni 2008 am Institut für Wissensmedien der dritte DFG- und NSF-geförderte Workshop mit dem Thema Social Software statt. Ziel dieses Workshops war die Initiierung konkreter Forschungskooperationen zur Thematik des Projekts "Awareness in Social Software".