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Projekt

EINSATZ VON SOFTWARE-AGENTEN ZUR DEPOLARISIERUNG VON EINSTELLUNGEN

ArbeitsgruppeWahrnehmung und Handlung
Laufzeit07/2020 - 06/2023
FörderungSondertatbestand Data Science
Projektbeschreibung

Beim Lesen im Internet trifft man häufig sowohl auf Informationen, die die eigene Meinung bestätigen als auch auf Gegenmeinungen. Bestätigende Informationen werden dabei tendenziell eher oberflächlich gelesen und verarbeitet. Langfristiges Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Software-Agenten, der anhand der Lesegeschwindigkeit erkennt, ob jemand gerade eine genehme oder Gegenmeinung liest und Inhalte daraufhin so anpasst, dass Pro- und Contra-Argumente gleichermaßen gründlich verarbeitet werden.


Bevor ein solcher Software-Agent entwickelt werden kann, sind eine Reihe von grundlagenwissenschaftlichen Forschungsfragen zu klären, die in diesem Projekt verfolgt werden. Erstens sollen Befunde der Forschung repliziert werden, um zu klären, ob Gegenmeinungen tatsächlich langsamer und gründlicher gelesen werden als bestätigende Meinungen. Dabei soll auch geprüft werden, ob ein Agent prinzipiell in der Lage wäre, anhand der Lesegeschwindigkeit zu erkennen, ob ein Inhalt zur Einstellung einer Person passt oder nicht. Zweitens sollen verschiedene Methoden erprobt werden, die aus der Forschung zur Ereigniskognition entlehnt werden und die sogenannte Ereignisgrenzen in den Lesefluss einfügen (z.B. thematische Wechsel, Einbindung von Videos). Durch das Einfügen von Ereignisgrenzen sollte nämlich die Verarbeitung vertieft werden. Drittens schließlich soll analysiert werden, ob das Einfügen von Ereignisgrenzen einen Einfluss auf Lesegeschwindigkeiten, auf Gedächtnisleistungen für die gelesenen Inhalte und auf die Einstellung der Lesenden ausübt.

Kooperationen
  • Prof. Dr. Hendrik Lensch, Fachbereich Informatik, Universität Tübingen