Projektbeschreibung

Verschiedene Studien zeigen, dass ein ausreichendes Verständnis von Zahlen wichtig ist für das Leben in unserer modernen Wissensgesellschaft. Vor diesem Hintergrund ist Forschung zur Repräsentation numerischer Information und den dazu notwendigen kognitiven Prozessen hoch relevant. Im vorliegenden Projekt werden Einflüsse von kognitiver Kontrolle auf die Verarbeitung von Zahlen untersucht.

Neben domänenspezifischen numerischen Fähigkeiten, wie z.B. das Verständnis für numerische Größe, spielen domänenübergreifende Prozesse eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Zahlen. Dabei scheint insbesondere kognitive Kontrolle wichtig für die Verarbeitung von Zahlen in ihren jeweiligen Kontexten zu sein. Im Rahmen dieses Projektes wird eine neue Herangehensweise zur Untersuchung des Einflusses von kognitiver Kontrolle auf die Verarbeitung von Zahlen verfolgt. In sogenannten Task-Switching-Paradigmen müssen die Probandinnen und Probanden aktiv zwischen zwei Aufgaben hin und her wechseln. Damit erlauben sie die Untersuchung aktiver kognitiver Kontrolle beim Aufgabenwechsel. Derlei Paradigmen sind etabliert in der Forschung zu kognitiver Kontrolle, wurden aber bisher nur sehr selten in der Forschung zum Einfluss kognitiver Kontrolle auf die Zahlenverarbeitung eingesetzt.

Im Projekt soll der Einfluss von Aufgabenwechseln auf die Verarbeitung spezifischer numerischer Repräsentationen (z.B. Zahlengröße) untersucht werden. Dazu werden mehrere Studien durchgeführt, in denen auf Grundlage empirischer Daten durch sogenanntes Computational Modelling eine Quantifizierung der zugrundeliegenden Prozesse angestrebt wird. Dazu ist geplant ein bestehendes Modell zur Simulation der Verarbeitung mehrstelliger Zahlen entsprechend zu erweitern (vgl. Huber et al., 2016).

Publikationen

• Huber, S., Nuerk, H.-C., Willmes, K., & Moeller, K. (2016). A general model framework for multi-symbol number comparison. Psychological Review, 123(6), 667-695.