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Projekt

Flexibilität von Einstellungen und Verhaltensweisen als Folge kognitiver Konflikte

ArbeitsgruppeSoziale Prozesse
Laufzeit04/2022 - offen
FörderungIWM-Haushaltsmittel
Projektbeschreibung

Auch wenn neue Informationen oder Situationen neue Perspektiven nahelegen, halten Menschen häufig an ihren bisherigen Einstellungen und Verhaltensweisen fest. Wenn sie beispielsweise im Internet nach Informationen suchen oder über Medien mit solchen konfrontiert werden, bevorzugen sie Aussagen, die im Einklang mit bisherigen Überzeugungen stehen gegenüber solchen, die davon abweichen. Derartige konfirmatorischen Tendenzen können negative Konsequenzen wie die Polarisierung von Einstellungen oder das Treffen suboptimaler Entscheidungen haben. Ein flexibler Verarbeitungsstil im Umgang mit neuen Informationen könnte dem entgegenwirken.

In diesem Projekt wird deshalb überprüft, ob und wie das Auslösen kognitiver Flexibilität dazu beitragen kann, solche unerwünschten rigiden Tendenzen zu reduzieren. Kognitive Flexibilität kann durch die gleichzeitige Aktivierung von miteinander in Konflikt stehenden Gedanken oder Zielen gefördert werden. In diesem Projekt werden sowohl verschiedene Auslöser von kognitiver Flexibilität untersucht als auch deren Konsequenzen in unterschiedlichen Kontexten betrachtet.

Konfligierende Gedanken entstehen beispielsweise, wenn man mit Personen im Wettbewerb steht und gleichzeitig mit diesen zusammenarbeiten muss (sogenannte Co-Opetition) oder wenn man darüber nachdenkt, wie ein Ereignis anders hätte ablaufen können (sogenannte kontrafaktische Gedanken). Das Projekt geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen solche Gedanken die Art und Weise beeinflussen, wie nachfolgende Informationen verarbeitet werden und welche Prozesse zum Abbau kognitiver Verzerrungen in Urteils- und Entscheidungsprozessen beitragen.

Publikationen

Sassenberg, K.*, Winter, K.*, Becker, D., Ditrich, L., Scholl, A., & Moskowitz, G. B. (2022). Flexibility mindsets: Reducing biases that result from spontaneous processing. European Review of Social Psychology, 33(1), 171-213. *shared first-authorship. https://dx.doi.org/10.1080/10463283.2021.1959124 Open Access