Arbeitsgruppe Soziale Prozesse
Januar 2010 - Dezember 2012
Haushaltsmittel IWM
Dieses Projekt untersuchte das Potenzial für und die Konsequenzen von gruppenübergreifendem Wiedererkennungs-Bias für den Fall, dass die persönliche Identität in ihren vielfältigen Formen in der elektronischen Kommunikation repräsentiert werden kann. Gemäß dem gruppenübergreifenden Wiedererkennungs-Bias weisen Personen ein besseres Erinnerungsvermögen in Bezug auf solche Personen auf, die ethnische oder soziale Gruppenmitgliedschaften mit dem Beobachter teilen, als hinsichtlich solcher Personen, die keine ethnische oder soziale Gruppenmitgliedschaft mit dem Beobachter teilen. Bisher wurde der gruppenübergreifende Wiedererkennungs-Bias ausschließlich als Gesichts-Wiedererkennungs-Bias betrachtet.
In unserer Forschung konnten wir zeigen, dass sich der Wiedererkennungs-Bias um nicht-gesichtsbezogene digitale Identitätsrepräsentationen - unter Einbezug unterschiedlicher bildlicher und geschriebener verbaler Identitätsrepräsentationen - erweitern lässt (Ray & Matschke, 2012). Dies bedeutet, dass selbst in virtuellen Umwelten, in denen Personen häufig nicht durch Fotos von Gesichtern, sondern z.B. durch Icons repräsentiert werden, ein Wiedererkennungs-Bias auftreten kann.