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Projekt

ENTWICKLUNG VON HYPERMEDIALEN ANGEBOTEN FÜR KINDER MIT HOHEN LERNVORAUSSETZUNGEN

Arbeitsgruppe
LaufzeitJuli 2010–November 2014
förderungHector Stiftung II
Projektbeschreibung

Die Passung von Lernumgebung und Lernervoraussetzungen ist eine wichtige Bedingung, um Lernenden einen optimalen Lernzuwachs zu ermöglichen: leistungsschwächere Lerner profitieren beispielsweise von anderen Instruktionsformen als hochleistende. So beschäftigte sich das Projekt mit adaptiven Instruktionsformen für Lernergruppen mit hohen kognitiven Voraussetzungen: in diesem Fall hochbegabten und hochleistenden Grundschülern.


Im Projekt wurde untersucht, ob der Lernerfolg von hochbegabten und hochleistenden Grundschülern durch spezifische, auf diese Lernergruppe angepasste Instruktionsmaterialien gesteigert werden kann. Es wurde davon ausgegangen, dass Hochbegabte und Hochleistende mehr von offenen und komplexen Instruktionsdesigns profitieren als Normalbegabte. Dies wurde unter anderem mit einer höheren Arbeitsgedächtniskapazität bei Hochbegabten und Hochleistenden begründet, die den Kindern einen effektiveren Umgang mit solchen Instruktionsumgebungen ermöglichen sollte. Die Ergebnisse des Projekts zeigten, dass von Lehrern als hochbegabt nominierte Kinder eine signifikant höhere Arbeitsgedächtniskapazität hatten als nicht nominierte Kinder. Weiterhin zeigten die Ergebnisse, dass die Beschäftigung mit einer multiperspektivischen Hypermedia Lernumgebung das multiperspektivische Denken bei Kindern mit hoher Arbeitsgedächtniskapazität besser stimulierte als die Beschäftigung mit einer linearen Lernumgebung. Außerdem konnte gezeigt werden, dass Arbeitsgedächtniskapazität positiv mit einem Navigationsverhalten, das auf die Auswahl von konzeptuellen Überblicksseiten fokussiert, zusammenhing und dass diese Art von Navigationsverhalten signifikant die Lernleistung vorhersagte.



Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung (Prof. Trautwein) der Universität Tübingen durchgeführt.


Publikationen

Kornmann, J., Kammerer, Y., Anjewierden, A., Zettler, I., Trautwein, U., & Gerjets, P. (2016). How children navigate a multiperspective hypermedia environment: The role of spatial working memory capacity. Computers in Human Behavior, 55, 145-158. https://dx.doi.org/10.1016/j.chb.2015.08.054

Kornmann, J., Kammerer, Y., Zettler, I., Trautwein, U., & Gerjets, P. (2016). Hypermedia exploration stimulates multiperspective reasoning in elementary school children with high working memory capacity: A tablet computer study Learning and Individual Differences, 51, 273-283. https://dx.doi.org/10.1016/j.lindif.2016.08.04

Kornmann, J., Zettler, I., Kammerer, Y., Gerjets, P., & Trautwein, U. (2015). What characterizes children nominated as gifted by teachers? A closer consideration of working memory and intelligence. High Ability Studies, 26, 75-92. https://dx.doi.org/10.1080/13598139.2015.1033513