mobile icon
Projekt

KOMMUNIKATION ALS MITTEL DER INTERGRUPPALEN VERTRAUENSBILDUNG

ArbeitsgruppeSoziale Prozesse
Laufzeit09/2016 – 07/2022
FörderungIWM-Haushaltsmittel
Projektbeschreibung

Erfolgreiche Kooperation setzt häufig gegenseitiges Vertrauen voraus. Dies ist umso mehr der Fall, wenn es sich um eine Kooperation zwischen Gruppen handelt. Wenn das Bild der Fremdgruppe vor allem von Vorurteilen und nicht von Wissen geprägt ist, bedarf es vertrauensbildender Maßnahmen. Aber wie kann das Vertrauen in eine Fremdgruppe gesteigert werden? Im Rahmen dieses Dissertationsprojekts wurde untersucht, unter welchen Rahmenbedingungen Kommunikation zu einer Erhöhung des intergruppalen Vertrauens beiträgt.


Ob wir einer Fremdgruppe vertrauen oder nicht, hängt davon ab, welche Eigenschaften wir ihr zuschreiben. Stoßen wir auf Informationen, die für die Vertrauenswürdigkeit der betreffenden Gruppe sprechen, beeinflusst das unser Bild von der Gruppe, d.h. unser Stereotyp. Gerade im digitalen Zeitalter erhalten wir über viele fremde Gruppen mehr Informationen aus den Medien als aus direkten Interaktionen. Solche Informationen können sich auch darauf auswirken, für wie vertrauenswürdig wir eine Fremdgruppe halten. Die intergruppale Vertrauensbildung hängt aber nicht nur davon ab, welche Informationen vermittelt werden. Auch die Art und Weise der Informationsvermittlung sowie die Eigenschaften der Empfänger einer solchen Kommunikation üben einen Einfluss aus.


In diesem Projekt wurde untersucht, unter welchen Bedingungen das Vertrauen in eine Fremdgruppe mithilfe von Kommunikation gesteigert werden kann und welche mentalen Prozesse dem zugrunde liegen. Es konnte gezeigt werden, dass der Einsatz bestimmter sprachlicher Formen zu einer flexibleren Denkweise führt und so das Vertrauen bei Personen steigert, die der Fremdgruppe zunächst skeptisch gegenüberstanden. Als effektiv erwiesen sich beispielsweise die Negation eines Stereotypinhalts (im Vergleich zur Affirmation eines dem Stereotyp widersprechenden Inhalts) oder der Einsatz rhetorischer Fragen, die zum Nachdenken über alternative Handlungsabläufe anregen.

Publikationen

Winter, K., Scholl, A., & Sassenberg, K. (2023). Flexible minds make more moderate views: Subtractive counterfactuals mitigate strong views about immigrants’ trustworthiness. Group Processes & Intergroup Relations, 26(6), 1310-1328. https://dx.doi.org/10.1177/13684302221102876 [Data] Volltext anfordern
 

Winter, K., & Sassenberg, K. (2021). Mitigating the default? The influence of ingroup diversity on outgroup trust. International Review of Social Psychology, 34(1), Article 19. https://dx.doi.org/10.5334/irsp.520 [Data] Open Access
 

Winter, K., Scholl, A., & Sassenberg, K. (2021). A matter of flexibility: Changing outgroup attitudes through messages with negations. Journal of Personality and Social Psychology, 120(4), 956-976. https://dx.doi.org/10.1037/pspi0000305 [Data] Volltext anfordern
 

Kontakt

Dr. Kevin Winter Dr. Kevin Winter
Tel.: +49 7071 979-206