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Projekt

Wahrnehmung der Fähigkeit von Agenten

ArbeitsgruppeWahrnehmung und Handlung
Laufzeit07/2020-06/2024
FörderungIWM-Haushaltsmittel
Projektbeschreibung

Die menschliche Umgebung ist bevölkert von anderen Agenten. Einen wichtigen Teil davon machen andere Menschen aus, aber auch Tiere und vermehrt autonom agierende Maschinen, also künstliche Agenten, handeln ohne explizite Aufforderung. Dadurch ist ihr Handeln teilweise nicht nachvollziehbar. Das behindert die gemeinsame Arbeit, die eigentlich durch Automatisierung erleichtert werden soll. Ein wichtiger Aspekt von jeglicher Interaktion mit anderen Agenten ist das Verständnis des Anderen, dazu gehört auch das Einschätzen der Fähigkeiten des Gegenübers. In einer kooperativen Situation ist es wichtig, um einschätzen zu können, wie sehr man sich auf den Partner verlassen kann, in einer kompetitiven Situation muss man einschätzen in welchen Aspekten man überlegen ist und in welchen unterlegen.


In diesem Projekt werden in verschiedenen Experimenten die Dynamiken von einem Beobachter und einem Agenten betrachtet. Wir denken, dass die Fähigkeit eines Beobachters das Können eines Agenten in einer speziellen Aufgabe einzuschätzen durch das Können des Beobachters in dieser Aufgabe eingeschränkt ist. Beispielsweise wird es einem Schachmeister leichter fallen, das Niveau einer beliebigen Spielerin / eines beliebigen Spielers einzuschätzen, als einem kompletten Neuling. Diese Aussage hat nicht nur Auswirkungen auf zwischenmenschliche Interaktionen. Auch die Interaktion mit künstlichen Agenten wird davon beeinträchtigt. Ein Problem Vieler mit künstlichen Agenten ist die Unerklärbarkeit ihrer Entscheidungen. Jedoch wird es bei menschlichen Agenten natürlicherweise hingenommen, dass die Entscheidungen von Spezialisten durch Entscheidungsprozesse getroffen werden, die ein Laie nicht nachvollziehen kann.


Die Experimente dieses Projekts behandeln die Interaktion von Menschen mit künstlichen Agenten. In einer Studienreihe wurde mittels eines kooperativen Spieles die Fähigkeit von Menschen das Verhalten von einem künstlichen Partner in Abhängigkeit von dem Aufgabenverständnis des Menschen und seines Agenten-Partner vorherzusehen. Eine weitere Studienreihe befasst sich mit dem vorherigen Schritt. Um Verhalten von Anderen zu antizipieren, muss man zunächst das Aufgabenverständnis des Agenten evaluieren. Dafür wurden in einem weiteren Experiment das Aufgabenverständnis von Versuchsteilnehmenden manipuliert und ihre Fähigkeit getestet das Aufgabenverständnis eines Agenten zu bewerten.

Kooperationen

Prof. Dr. Holger Brandt, Eberhard Karls Universität Tübingen

Prof. Dr. Augustin Kelava, Eberhard Karls Universität Tübingen