Psychologische Exploration von Künstlicher Intelligenz
Arbeitsgruppe | Wahrnehmung und Handlung |
Laufzeit | 07/2023-offen |
Förderung | IWM-Hausmittel |
Projektbeschreibung
Generative Künstliche Intelligenz ist imstande, auf beliebige sprachliche Eingaben (Prompts) Texte oder Bilder zu generieren. Durch die Universalität der Einsatzfelder und die Qualität des Outputs ist die Interaktion mit generativer KI kaum noch von der Interaktion mit Menschen zu unterscheiden. Wie wirkt sich die Interaktion mit generativer KI auf menschliches Verhalten, Verstehen und Vertrauen aus, und wie können diese Erkenntnisse zur Verbesserung der Mensch-Maschinen-Kooperation genutzt werden?
In einem Teilprojekt werden Problemlösungsstrategien von Menschen und generativer KI verglichen. Wenn ein Problem sowohl durch Hinzufügen als auch durch Entfernen von Elementen gelöst werden kann, neigen Menschen eher dazu, Elemente hinzuzufügen (additive Lösungsstrategie). Es soll für verschiedene sprachliche und visuelle Problemstellungen untersucht werden, ob und wie sich die Lösungsstrategien von Menschen und generativer KI unterscheiden.
In einem weiteren Teilprojekt wird untersucht, wie sehr Menschen den sprachlichen Output von generativer KI vertrauen. Dabei werden gezielt Bereiche ausgewählt, in denen GPT unwahre Aussagen produziert. Es wird untersucht, ob wahre und falsche Aussagen gleichermaßen vertraut wird, und wie sich ein angemesseneres Vertrauen hervorrufen ließe, wenn generative KI Unsicherheit bezüglich des eigenen Outputs ausdrücken würde.
Ein anderes Teilprojekt macht sich die Eigenschaft von generativer KI zunutze, Zusammenfassungen von Texten zu schreiben. Dies soll beim Betrachten von Lernvideos eingesetzt werden, bei denen Lernende eine schriftliche Zusammenfassung des bisher Gesehenen erhalten können (z.B. beim Pausieren eines Videos). Auswirkungen auf das Lernen werden untersucht.
Eine große Stärke generativer KI ist ihre Autonomie. Allerdings macht dies es herausfordernd, für die Nutzenden kontrollierte Ergebnisse zu erzielen, die genau ihren Vorstellungen entsprechen. In einem weiteren Teilprojekt wird daher untersucht, wie gut es Menschen gelingt, vorgegebene Bilder durch das Formulieren von Prompts zu reproduzieren. Wir erwarten Ergebnisse zum Verständnis der Nutzenden von der Funktionsweise generativer KI und zur Geschwindigkeit, in der die Nutzenden lernen, mit dieser Herausforderung umzugehen.
Kooperationen
Dr. Frank Papenmeier, Eberhard Karls Universität Tübingen (Fachbereich Psychologie)