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Projekt

Sozio-kognitiver Konflikt im wissenschaftlichen Wissensaustausch

ArbeitsgruppeWissensaustausch
Laufzeit01/2015 - 12/2017
FörderungLeibniz-WissenschaftsCampus Tübingen
Projektbeschreibung

Das Ziel dieses Dissertationsprojekt bestand darin, zu untersuchen, welche Rolle soziokognitiver Konflikt in wissenschaftlichen Diskursen (und generell beim Lernen) spielt. Dieses Ziel wurd durch eine Untersuchung von wissenschaftlichen Publikationen, sowie von online geführten Diskussionen über diese Publikationen verfolgt.

Aus theoretischer Sicht untersuchte das Projekt die Annahmen von Kuhn, Platt und Popper, wonach (kognitiver) Konflikt die Wissenschaft vorantreibt (z.B. Anomalien, Paradigmenwechsel, Entscheidungsexperimente, Falsifikation). Kognitiver Konflikt wurd durch Metriken operationalisiert, wie beispielsweise durch die Sentiment-Analyse, oder durch die Messung der Häufigkeit von Wörtern wie „nicht“, „aber“, oder „falsch“ in Kommentaren und Diskussionen. Erste Ergebnisse einer Stichprobe von Artikeln aus einer bekannter Fachzeitschrift legten den Schluss nahe, dass eine hohe Anzahl an Kommentaren zu einem Artikel mit mehr Negativität in diesen Kommentaren und höheren Zitationsraten einhergeht.
Die Idee, dass kognitiver Konflikt gut für Lernprozesse ist, ist nicht neu (z.B. Piaget, Vygotsky); doch dieses Projekt zählte zu den ersten, die diese Idee im Rahmen wissenschaftlicher Diskurse testeten. Damit konnte ein Grundstein für ein größeres Forschungsprogramm gelegt werden, welches darauf abzielt, online geführte Wissenschaftsdiskurse effizienter zu machen.

Publikationen

Buttliere, B. (2014). Using Science and Psychology to improve the dissemination and evaluation of scientific work. Frontiers in Computational Neuroscience, 8. doi:10.3389/fncom.2014.00082.

Kontakt

PD Dr. Jürgen Buder PD Dr. Jürgen Buder
Tel.: +49 7071 979-326