Wahrnehmung multimodaler Ereignisse
Arbeitsgruppe | Realitätsnahe Darstellungen |
Laufzeit | 01/2016-03/2022 |
Förderung | IWM-Haushalt |
Projektbeschreibung
Multimodale Informationen können die Wahrnehmung und Interpretation visueller Ereignisse verändern. Beispielsweise führt ein synchron dargebotener Ton oder taktiler Reiz dazu, dass ein Event als zwei voneinander abprallende Scheiben interpretiert wird, das ohne Ton als zwei aneinander vorbeigleitende Scheiben interpretiert werden würde. Die theoretische Erklärung hinter diesem Mechanismus ist umstritten; in der Literatur werden zurzeit sowohl kognitive Theorien (z.B. Bildung von Inferenzen) als auch perzeptuelle Theorien (z.B. veränderte Wahrnehmungsprozesse) diskutiert.
Im Projekt Wahrnehmung multimodaler Ereignisse wurde untersucht, inwieweit tatsächlich frühe visuelle Wahrnehmungsprozesse durch multimodale Ereignisse beeinflusst werden und ob dieser Einfluss Veränderungen im späteren visuellen Eindruck erklären kann. Es zeigte sich, dass multimodale Ereignisse eine illusorische Fehlwahrnehmung der Relationen zwischen einzelnen visuellen Objekten auslösen können. Da dies eher auf physikalische Attribute der multimodalen Ereignisse als auf ihre semantische Bedeutung zurückgeführt werden kann, sprechen diese Befunde zugunsten der perzeptuellen Theorien.
Kooperationen
Prof. Dr. Brian Scholl, Yale University, New Haven, CT, USA
Prof. Dr. Satoru Suzuki, Northwestern University, Evanston, IL, USA
Prof. Dr. Christian Frings, Universität Trier, Germany