Arbeitsgruppe Realitätsnahe Darstellungen
Mai 2009 - April 2012
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Das Verhältnis von Museum, Archiv und Wissenschaft unterliegt derzeit einem Wandel. Das Projekt wissen&museum hat diesen interdisziplinär erforscht. Das Projekt hatte zum Ziel, museale Übersetzungsvorgänge zu analysieren. Dabei verfolgte es den Weg der Objekte vom Archivgut zum Ausstellungsexponat. Das am IWM betreute Teilprojekt „Präsentationspraxis und Evidenzzuschreibung“ ging im Rahmen einer Besucherstudie u. a. der Frage nach, wie der Kurator Evidenz in Ausstellungen erzeugen kann, d. h. inwiefern es möglich ist, Dinge so zu präsentieren, dass der Besucher sie den Erwartungen der Kuratoren entsprechend wahrnimmt. Weitere Aspekte der Forschung waren „Räume der Literatur“, „Bilder der Literatur“ und „Materialien der Literatur“. Die Ergebnisse der Forschungen sind in die Konzeption einer Ausstellung über das Jahr 1912 eingeflossen, die 2012 im Literaturmuseum der Moderne (Marbach) eröffnet wurde.
Über den Einzelfall hinaus erarbeitete das Projekt wissen&museum Methoden und Modelle museumswissenschaftlicher Forschung, die auch in anderen Kontexten anwendbar sind. Zudem erprobte es eine neuartige Form universitär-außeruniversitärer Zusammenarbeit, um den Transfer von Theorie und Praxis zu optimieren. Darüber hinaus sprach es die Ausbildung qualifizierten Nachwuchses für das boomende Ausstellungswesen, theoretisch wie praktisch, an. Schlusspunkt des Projektes war die Eröffnung der Ausstellung zum Epochenjahr 1912 im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Die Gesamtkoordination des Projektes lag bei Dr. Thomas Niemeyer (Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Deutsches Literaturarchiv Marbach).