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Projekt

Auswirkungen von Wettbewerb auf den Informationsaustausch und das Wohlbefinden

ArbeitsgruppeSoziale Prozesse
Laufzeit09/2010–08/2016
FörderungIWM-Haushaltsmittel
Projektbeschreibung

Wettbewerb ist in vielen Alltagsbereichen präsent und soll u.a. Mitarbeitende in Organisationen zu höheren Leistungen anspornen. Neben den zumindest teilweise belegten positiven Effekten des Wettbewerbs auf die Anstrengung der Beteiligten ist aus der Forschung ebenfalls bekannt, dass Wettbewerb zuweilen negative Folgen für die Zusammenarbeit hat. In diesem Projekt werden daher zum einen die zugrundeliegenden Prozesse, zum anderen mögliche Lösungen zur Förderung der Zusammenarbeit untersucht.


Wettbewerb führt zu weniger Austausch von nützlichen oder wichtigen Informationen oder sogar dazu, dass Informationen verfälscht weitergegeben werden. Auch wenn solche Verhaltensweisen die unmittelbaren individuellen Chancen auf Erfolg erhöhen können, so schaden sie dem Erfolg einer (Arbeits-) Gruppe enorm. Ein wichtiger Grund dafür scheint eine durch den Wettbewerb ausgelöste kognitive Ausrichtung auf "Gewinnen" zu sein – also eine Art "Wettbewerbsdenken", das die Zusammenarbeit mit anderen verhindert. Eine solche rein kompetitive Denkweise steht aber häufig im Widerspruch zu den Anforderungen im Alltag: Hier muss man sich häufig bspw. gegen Kollegen durchsetzen, mit denen man aber gleichzeitig auch zusammenarbeiten muss.

 

Daran anknüpfend wird in diesem Projekt unterschieden zwischen reinem Wettbewerb (ohne kooperative Anforderungen) und "Co-opetition": Die Notwendigkeit, sich gegen andere durchzusetzen, mit denen man gleichzeitig auch kooperieren muss (also eine Kombination von Wettbewerb mit Kooperation). In Laborexperimenten werden die unterschiedlichen Auswirkungen von reinem Wettbewerb und "Co-opetition" - als einmalige oder dauerhafte Erfahrung - unter anderem auf den Informationsaustausch untersucht. Mittels Fragebogenuntersuchungen wird geprüft, wie sich "Co-opetition" im Arbeitsalltag in Organisationen auswirkt. Ziel des Projektes ist zu verstehen, wie sich kompetitive und kooperative Anforderungen auf die Zusammenarbeit in Organisationen und das Wohlbefinden von Mitarbeitenden auswirken.

Publikationen

Landkammer, F., Winter, K., Thiel, A., & Sassenberg, K. (2019). Team Sports Off the Field: Competing Excludes Cooperating for Individual but Not for Team Athletes. Frontiers in Psychology, 10:2470. https://dx.doi.org/10.3389/fpsyg.2019.02470

Landkammer, F., & Sassenberg, K. (2016). Competing while cooperating with the same others: The consequences of conflicting demands in co-opetition. Journal of Experimental Psychology: General, 145, 1670-1686. https://dx.doi.org/10.1037/xge0000232

Landkammer, F., & Sassenberg, K. (2016). Der Einfluss von Gruppenmitgliedschaften auf den Informationsaustausch mit digitalen Kommunikationsmedien. Themenheft: Psychologie und Wissensmedien. Psychologische Rundschau, 67, 110 - 117. https://dx.doi.org/10.1026/0033-3042/a000303