Entstehung und Konsequenzen der Identitätsentwicklung
Arbeitsgruppe | Wissenskonstruktion |
Laufzeit | 06/2012–11/2016 |
Förderung | Wrangell-Habilitationsprogramm |
Projektbeschreibung
In dem Projekt wurde untersucht, wie Menschen mit unterschiedlichen Gruppenmitgliedschaften umgehen. Dabei stand die Frage im Vordergrund, wie Inkompatibilität zwischen Gruppenmitgliedschaften bewältigt wird und ggf. sogar eine Integration sozialer Identitäten erreicht wird. Außerdem untersuchte das Projekt die Frage, wie sich die Entwicklung eines Zugehörigkeitsgefühls (d.h. einer sozialen Identität) mit neuen Gruppen und die Integration verschiedener Gruppenmitgliedschaften im Selbstkonzept auf Lernen und Wohlbefinden auswirken.
Die Untersuchung von Inkompatibilität zwischen multiplen Gruppenmitgliedschaften fand dabei v.a. bei Neulingen statt. Neulinge können Inkompatibilitäten erleben, wenn sie z.B. unterschiedliche Erwartungen oder Verhaltensnormen zwischen den Gruppen als problematisch erleben. In Labor- und Feldexperimenten wurde der Einfluss von Motivation auf den Umgang mit Inkompatibilität sowie auf das Wohlbefinden untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass sowohl internale Motivation als auch externale Motivation als Puffer gegen Inkompatibilität wirken können. Außerdem wurden spezifische Formen der sozialen Unterstützung längsschnittlich untersucht, um deren Einfluss auf die Identitätsintegration und den Aufbau einer Identifikation mit einer Gruppe gezielt fördern zu können.
Es wurde darüber hinaus in Laborexperimenten gezeigt, dass soziale Identitäten das kollaborative Lernen und Wissensaustausch beeinflussen. Das Forschungsprojekt hat gezeigt, dass eine gemeinsame Gruppenmitgliedschaft den Wissenserwerb und die Integration neuen Wissens ins Vorwissen beim kollaborativen Lernen mit Wikis erleichtert. Im Rahmen der Arbeitsgruppe Wissenskonstruktion wird also untersucht, wie die interne Repräsentation von sozialen Systemen und dessen Entwicklung sich auf Wissenserwerb und Wohlbefinden auswirkt.