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Projekt

Knowledge Awareness zur Förderung der Erkennung lösungsrelevanter Fallmerkmale

Arbeitsgruppe Wissensaustausch

Laufzeit

Januar 2007- offen

Förderung

01/2007-12/2008: Virtuelles Graduiertenkolleg (VGK) "Wissenserwerb und Wissensaustausch mit neuen Medien" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Haushaltsmittel IWM

Projektbeschreibung

Individuelle Problemlöser haben beim ähnlichkeitsbasierten Falllösen häufig Schwierigkeiten, strukturelle Ähnlichkeiten zwischen gelösten und ungelösten Fällen zu erkennen, um Teile der Lösung übertragen zu können. In diesem Dissertationsprojekt soll die Wahrnehmung lösungsrelevanter Fallmerkmale mit Hilfe einer innovativen Form von Group Awareness, nämlich, Knowledge Awareness (cf., Engelmann, Dehler, Bodemer & Buder, 2009) sowohl in einem kollaborativen als auch in einem individuellen Setting unterstützt werden. In diesem Projekt wird vermutet, dass das aufgabenrelevante Wissen einer anderen Person aus dem Vergleich der eigenen Zielproblem-Quellproblem-Zuordnung mit der Fallzuordnung der anderen Person geschlussfolgert werden kann und einen Einfluss auf das Verändern vs. Beibehalten der eigenen Fallzuordnung hat.
In einer ersten Studie wurde beiden Kollaborationspartnern einer örtlich verteilten Dyade eine externe Repräsentation mit den erinnerten Quellproblemen dargeboten, die der Partner für relevant zur Lösung von aktuellen Fällen hält. Die Studie ergab, dass sich kollaborierende Dyaden sicherer sind, Fälle korrekt gelöst zu haben als Individuen aus nicht-kollaborierenden Nominaldyaden, wenn die Lösung tatsächlich korrekt ist. Die Ergebnisse wurden 2008 auf drei internationalen Konferenzen vorgestellt.
In einer zweiten Studie wurde in einem individuellen Setting untersucht, ob die individuelle Zuordnung von Zielproblemen zu Quellproblemen verbessert werden kann, indem zusätzlich eine weitere Zielproblem-Quellproblem-Zuordnung dargeboten wird, deren Quellenangabe variiert. Problemlöser verglichen die eigene Zielproblem-Quellproblem-Zuordnung mit einer zusätzlich dargebotenen, teilweise korrekten Fallzuordnung, für die als Quelle entweder ein früherer Versuchsteilnehmer oder ein Lehrbuch angegeben wurde. Die Baseline erhielt keine zusätzliche Fallzuordnung. Eine zusätzlich dargebotene Fallzuordnung bewirkte eine Anpassung der eigenen Fallzuordnung, die in der Lehrbuchbedingung stärker ausfiel im Vergleich zur Peer-Bedingung. In den beiden Bedingungen mit einer zusätzlich dargebotenen Fallzuordnung verbesserte sich die eigene Fallzuordnung in Kombination mit der Sicherheitseinschätzung bezüglich der Korrektheit im Vergleich zur Baseline. Jedoch hatte die zusätzlich dargebotene Fallzuordnung weder einen Einfluss auf die Wiedererkennung von Fallmerkmalen noch auf die Lösung eines neuen Falles. Eine dritte Studie ist in Planung.