mobile icon
Projekt

Mitgefühl mit dem Feind: Emotionsregulation und unterstützung für humanitäre Hilfe in intergruppalen Konflikten

ArbeitsgruppeSoziale Prozesse
Laufzeit10/2018 - 09/2022
FörderungDFG
Projektbeschreibung

In Zeitungen, Fernsehen und dem Internet wird häufig über Konflikte zwischen Gruppen berichtet. Diese Inhalte lösen bei Mitgliedern einer Gruppe oft – absichtlich wie unabsichtlich – negative Gefühle gegenüber der anderen Gruppe aus, die wiederum den Konflikt weiter befeuern. In diesem Projekt wird anhand von Videos aus der Berichterstattung und Texten über Konflikte untersucht, wie sich der Umgang mit diesen negativen Gefühlen auf Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gegenüber Mitgliedern der gegnerischen Konfliktpartei auswirkt. 


Unlösbare Konflikte zwischen Gruppen stellen eine große gesellschaftliche Herausforderung dar. Daher beschäftigen sich zahlreiche Forschungsarbeiten mit der Untersuchung möglicher Ansätze zur Lösung dieser Konflikte. In den letzten Jahren sind in diesem Zusammenhang auch die negativen Gefühle, die durch Konflikte ausgelöst und nicht selten durch die Medienberichterstattung über sie verstärkt und aufrecht erhalten werden, zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt. Insbesondere wird untersucht, wie sich die Distanzierung von den eigenen negativen Gefühlen auf das Verhalten von Personen auswirkt, die einer der am Konflikt beteiligten Gruppen angehören. Bisher wenig untersucht sind dagegen die Auswirkungen anderer Emotionsregulationsstrategien, insbesondere die Wirkung von Strategien, die Mitgefühl bzw. Empathie mit Mitgliedern der gegnerischen Konfliktpartei auslösen können.


In diesem Projekt wird daher untersucht, wie sich verschiedene Strategien für den Umgang mit den eigenen negativen Gefühlen auf das Mitgefühl und die Hilfsbereitschaft gegenüber Mitgliedern einer anderen Gruppe auswirken. Hierfür werden Experimente, in denen zum Beispiel Videos aus der Berichterstattung über Konflikte verwendet werden, sowie Längsschnittstudien durchgeführt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Effekten der integrativen Emotionsregulation, die sowohl die Beachtung der eigenen Emotionen (d.h. ihre Betrachtung als wichtige Informationsquelle), als auch das Hinterfragen der Gründe für diese Emotionen beinhaltet. Die aus diesen Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse liefern Ansatzpunkte für die Gestaltung von Interventionen zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Gruppen und sind daher besonders in Situationen relevant, in denen stark emotional aufgeladene Konflikte zwischen Gruppen existieren.

Kooperationen

Kontakt

Dr. Lara Ditrich Dr. Lara Ditrich
Tel.: +49 7071 979-268