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Projekt

Normen zu exzellenter Leistung in Organisationen

ArbeitsgruppeSoziale Prozesse
Laufzeit06/2016-08/2023
FörderungIWM-Haushaltsmittel
Projektbeschreibung

Universitäten ebenso wie Organisationen allgemein kommunizieren häufig soziale Normen an ihre Mitglieder. Solche Normen beschreiben erwartete Verhaltensweisen, die Mitglieder zeigen sollten. In den letzten Jahren ist insbesondere die Bedeutung von ‘exzellenter‘ Leistung gewachsen: Zahlreiche Universitäten und Organisationen betonen z.B. auf ihren Webseiten oder internen Kommunikationsplattformen die Bedeutung von ‘Exzellenz‘ und die Premiumqualität ihrer Angebote. Wie reagieren Mitglieder auf solche Normen, die exzellente Leistung betonen?


Ein solcher Fokus auf Exzellenz geht oft mit Ansehen und besseren Möglichkeiten (z.B. für neue Studienanfängerinnen und -Anfänger oder Bewerberinnen und Bewerber) einher, allerdings könnte diese Betonung von exzellenter Leistung auch einen gewissen Leistungsdruck und somit Stress auslösen. Tatsächlich legte z.B. 2016 eine Befragung unter 18.000 Studierenden in Deutschland nahe (Herbst et al., 2016), dass eine große Mehrzahl der Studierenden ein mittleres bis hohes Stresslevel erleben. In diesem Zusammenhang nannten die Befragten stark wahrgenommenen Leistungsdruck und hohe Erwartungen. Dieses Projekt ging daher empirisch der Frage nach: Nehmen Mitglieder an Universitäten bzw. in Organisationen soziale Normen bezüglich ‘Exzellenz‘ wahr (d.h., die Erwartung, dass sie herausragende Leistung zeigen sollten)? Können diese Normen Stress auslösen? Und welche Schutzmechanismen gibt es dafür?


In diesem Zusammenhang wurde u.a. die Rolle der sozialen Identifikation betrachtet (d.h. des Zugehörigkeitsgefühls zur Universität bzw. Organisation). Unsere Befunde zeigten, dass Studierende dann mehr Stress durch Exzellenznormen erleben, wenn sie sich schwach zur Universität zugehörig fühlen, und weniger, wenn sie sich stark zugehörig fühlen. In Laborexperimenten und Feldstudien wurden diese Befunde weiter beforscht. Im Fokus stand die Frage danach, welche (positiven oder negativen) Auswirkungen die Kommunikation von Exzellenznormen auf Mitglieder hat? Wie werden diese Normen z.B. auf Webseiten kommuniziert? Und wann werden z.B. Bewerberinnen und Bewerber von diesen Normen angesprochen?

Kooperationen


Publikationen

Scholl, A., Sassenberg, K., & Pfattheicher, S. (2019). Pressured to be excellent? Social identification prevents negative affect from high university excellence norms. Journal of Experimental Social Psychology, 84, 103796. https://dx.doi.org/10.1016/j.jesp.2019.03.007 [Data] Volltext anfordern