Einsatz von Medien zur Bewältigung der SARS-CoV-2-Pandemie
Arbeitsgruppe | Alltagsmedien |
Laufzeit | 03/2020-offen |
Förderung | IWM-Haushaltsmittel |
Projektbeschreibung
Die SARS-CoV-2 Pandemie hat das Leben vieler Menschen einschneidend verändert und Unsicherheit, Stress und Angst verursacht. In diesem Projekt wird untersucht, wie Personen soziale Medien, Podcasts, Nachrichten und Unterhaltungsangebote nutzen, um mit diesen Gefühlen umzugehen. Wir fokussieren darüber hinaus, wie die Mediennutzung mit einer erfolgreichen Bewältigung zusammenhängt, und auch, wie die Mediennutzung mit Wissen und empfehlungs-konformen Verhalten zusammenhängt.
In einer Situation, in der Kontaktbeschränkungen und Homeoffice zum Alltag gehören, nehmen Medien einen noch größeren Raum im Alltag der Menschen ein. Die meisten müssen sich in eine neue Situation einfinden und sind mindestens mit einer Änderung ihrer bisherigen Routine konfrontiert, oft aber auch mit Ängsten um die eigene Gesundheit oder die von Angehörigen oder auch mit finanzieller Unsicherheit und Existenzängsten. In dieser Situation ist es wahrscheinlich, dass Medien vermehrt eingesetzt werden, um die Unsicherheit und den Stress zu bewältigen. Einige Menschen suchen vielleicht vermehrt Nachrichten zur Lage oder fangen an, Podcasts von Virologen zu hören; andere könnten sich durch die vermehrte Nutzung von Unterhaltungsangeboten ablenken oder auf sozialen Medien soziale Unterstützung suchen.
In einem ersten Teilprojekt werden in einer zweiwelligen Befragung Personen dazu befragt, ob und wie viel sie die Podcasts der bekannten Virologen hören oder diesen über sonstige Kanäle folgen. Vermutet wird, dass einige eine parasoziale Beziehung zu einem Virologen aufbauen und dies ihnen hilft, die neue und bedrohliche Situation zu bewältigen. In einem zweiten Teilprojekt mit ebenfalls einer zweiwelligen Befragung werden Personen dazu befragt, wie sie Medien zur Stressbewältigung einsetzen. Hier soll überprüft werden, welche Art der Mediennutzung mit positiven Effekten auf die Bewältigung einhergehen und welche Rolle Persönlichkeitsfaktoren wie eine regulatorische Flexibilität spielen.
Kooperationen
Robin Nabi, University of California in Santa Barbara (USA)
Lara Wolfers, University of Amsterdam (NL)