Einsatz von Medien zur Bewältigung der SARS-CoV-2-Pandemie
Arbeitsgruppe | Alltagsmedien |
Laufzeit | 03/2020-12/2023 |
Förderung | IWM-Haushaltsmittel |
Projektbeschreibung
Die SARS-CoV-2 Pandemie hat das Leben vieler Menschen einschneidend verändert und Unsicherheit, Stress und Angst verursacht. In diesem Projekt wurde untersucht, wie Personen soziale Medien, Podcasts, Nachrichten und Unterhaltungsangebote nutzten, um mit diesen Gefühlen umzugehen. Wir fokussierten darüber hinaus, wie die Mediennutzung mit einer erfolgreichen Bewältigung zusammenhing, und auch, wie die Mediennutzung mit Wissen und empfehlungs-konformen Verhalten zusammenhing.
In einer Situation, in der Kontaktbeschränkungen und Homeoffice zum Alltag gehörten, nahmen Medien einen noch größeren Raum im Alltag der Menschen ein. Die meisten mussten sich in eine neue Situation einfinden und waren mindestens mit einer Änderung ihrer bisherigen Routine konfrontiert, oft aber auch mit Ängsten um die eigene Gesundheit oder die von Angehörigen oder auch mit finanzieller Unsicherheit und Existenzängsten. In dieser Situation war es wahrscheinlich, dass Medien vermehrt eingesetzt wurden, um die Unsicherheit und den Stress zu bewältigen. Einige Menschen suchten vielleicht vermehrt Nachrichten zur Lage oder fingen an, Podcasts von Virologen zu hören; andere könnten sich durch die vermehrte Nutzung von Unterhaltungsangeboten ablenken oder auf sozialen Medien soziale Unterstützung suchen.
In einem ersten Teilprojekt wurden in einer zweiwelligen Befragung Personen dazu befragt, ob und wie viel sie die Podcasts der bekannten Virologen hörten oder diesen über sonstige Kanäle folgten. Vermutet wurde, dass einige eine parasoziale Beziehung zu einem Virologen aufbauten und dies ihnen half, die neue und bedrohliche Situation zu bewältigen. In einem zweiten Teilprojekt mit ebenfalls einer zweiwelligen Befragung wurden Personen dazu befragt, wie sie Medien zur Stressbewältigung einsetzten. Hier sollte überprüft werden, welche Art der Mediennutzung mit positiven Effekten auf die Bewältigung einherging und welche Rolle Persönlichkeitsfaktoren wie eine regulatorische Flexibilität spielten.
Kooperationen
Robin Nabi, University of California in Santa Barbara (USA)
Lara Wolfers, University of Amsterdam (NL)