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Projekt

Selektions-, Organisations- und Integrationsprozesse bei der kollaborativen Nutzung multimedialer Repräsentationsformate

Arbeitsgruppen Multiple Repräsentationen und Wissensaustausch

Laufzeit

November 2009 - Juli 2012

Förderung

Haushaltsmittel IWM


Projektbeschreibung


In diesem Projekt wurde untersucht, wie Lernende in einem kollaborativen Szenario, welches intuitive Möglichkeiten der Interaktion mit multiplen verbalen und bildhaften Repräsentationsformaten bietet (interaktiver Multitouch-Tisch), relevante Repräsentationen selektieren, organisieren und integrieren. Die Externalisierung dieser Prozesse, die durch das beobachtbare Interaktions- und Kommunikationsverhalten der Lernpartner zugänglich werden, erlaubte damit einen Einblick in Prozesse, die in individuellen Lernszenarien intern ablaufen und auf die dort nur indirekt geschlossen werden kann (z. B. aus Blickdaten oder verbalen Protokollen).
Des Weiteren wurde untersucht, inwieweit kollaborative Lernszenarien im Vergleich zu individuellen Lernszenarien zu einer stärkeren Bewusstmachung der unterschiedlichen Eigenschaften der Repräsentationen führen (representational awareness). In einer ersten Studie wurde eine Lernaufgabe entwickelt, welche zu einer Externalisierung der Prozesse der Selektion, Organisation und Integration führen sollte, und die insbesondere kollaborativ arbeitende Lerner zu einem absichtsvollen Umgang mit den unterschiedlichen Repräsentationen anregen sollte. Die Teilnehmer arbeiteten mit Karten, die Textsegmente oder Bilder zur Mitose enthielten und fügten diese zu sinnvollen Lerneinheiten zusammen, bezüglich derer sie dann auch später getestet wurden. Kollaborierende und individuelle Lerner schnitten in den Tests gleich gut ab, aber sie unterschieden sich bezüglich der Selektions-, Organisations- und Integrationsstrategien. Zu Beginn der Aufgaben beschäftigten sich kollaborierende Lerner eher mit der Selektion von Informationen, wohingegen sich Einzelpersonen eher mit deren Integration beschäftigten. Kollaborierende Lerner stuften ihre kognitive Belastung während der Aufgabenbearbeitung außerdem deutlich geringer ein als individuell arbeitende Lerner.
 Es wurde angenommen, dass kollaborative Szenarien einen positiven Einfluss auf den Lernprozess haben; dieses Projekt zielte darauf ab, die kognitiven Prozesse zu identifizieren, in denen sich kollaborativ vorgehende Lerner beim multimedialen Lernen von individuell arbeitenden Lernern unterscheiden. Zudem wurde der Frage nachgegangen, inwiefern die Möglichkeit zur intuitiven Interaktion mit Repräsentation (z.B. Zoomen) die representational awareness und den Lernprozess beeinflusst.