WTimpact: Einfluss kollaborativer Wissensentwicklung auf Einstellung und emotionalen Bezug
Arbeitsgruppe | Wissenskonstruktion |
Laufzeit | 09/2017–02/2021 |
Förderung | Bundesministerium für Bildung und Forschung |
Projektbeschreibung
Egal ob Schallplatten, Treuepunkte oder Gartenzwerge: Über 50 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sammeln irgendetwas. In Bürgerwissenschaftsprojekten, sogenannten Citizen Science-Projekten, sammeln Bürgerinnen und Bürger mittlerweile vermehrt Daten über z.B. Wildtiere oder Fledermäuse. Bisher war allerdings wenig über die Erfolgsfaktoren dieser Projekte bekannt. Daher war das Ziel des WTimpact Projektes, herauszufinden, wie man Bürgerwissenschaftsprojekte optimal gestalten kann.
Immer öfter arbeiten in Forschungsprojekten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Man spricht bei dieser Art der gemeinsamen Forschung auch von Bürgerwissenschaft oder Citizen Science. Citizen Science-Projekte sollen zum einen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern helfen, Daten und Informationen zu gewinnen. Gleichzeitig sollen sie den Teilnehmenden Kenntnisse über das jeweilige Forschungsfeld und die wissenschaftliche Arbeitsweise vermitteln.
Bisher wusste man aber nur wenig darüber, welchen Einfluss Citizen Science tatsächlich auf die Teilnehmenden hat. Ziel des Forschungsprojektes „WTimpact: Kollaborative Wissensentwicklung als Transferinstrument – vom Wissenstransfer zum Wissensaustausch“ war es daher, mehr darüber herauszufinden. Die neuen Erkenntnisse sollten helfen, Citizen Science-Projekte in Zukunft so zu gestalten, dass Teilnehmende optimal davon profitieren.
Das Teilprojekt des IWM untersuchte, (1) wie die teilnehmenden Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftler ihre Tätigkeit in den Best-Practice-Beispielen (Monitoring von terrestrischen Säugetieren und Fledermäusen bzw. Luftqualität in der Stadt) wahrgenommen haben, (2) wie sie die Themen der Beispiele wahrgenommen haben und (3) was sie aus ihrer Tätigkeit mitgenommen haben. Dazu wurden zunächst Fragebögen entwickelt, die dann in sowohl Feldstudien als auch experimentellen Laborstudien eingesetzt wurden. Die Laborstudien zeigten, dass ein hoher Grad der Beteiligung psychologisches Ownership (d.h. das Gefühl das Projekt persönlich zu besitzen) auslöste und sich positiv auf Intentionen, sich zukünftig an Citizen Science-Projekten zu beteiligen, auswirkte. Ebenso steigerte Mitgefühl für verletzte Wildtiere zukünftige Beteiligungsintentionen. Das gesamte Verbundprojekt entwickelte außerdem ein Transferinstrument in Form einer Internetplattform. Schlussendlich wurden am Ende des Projektes die Befunde aller Teilprojekte zusammengeführt und Empfehlungen zur Anwendung des Instruments für andere Wissenstransferkontexte erarbeitet.
Kooperationen
Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin
Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik (IPN) in Kiel
Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig