Arbeitsgruppe Realitätsnahe Darstellungen
April 2007 - Juni 2010
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Im Gegensatz zu klassischen audiovisuellen Unterrichtsmedien (z. B. VHS-Videokassetten)
ermöglichen neue digitale Medien vielfältige Erschließungsmöglichkeiten
ihrer Inhalte, die eine der Arbeitsweise mit Schulbüchern vergleichbare
aktive und selbstgesteuerte Auseinandersetzung mit den Lerninhalten erlauben.
Ein Beispiel hierfür bilden digitalisierte Videos, die dem Nutzer ein erweitertes
Interaktionsspektrum anbieten, das beispielsweise die Steuerbarkeit der Abfolge
und der Abspielgeschwindigkeit des Films sowie den direkten Zugriff auf Filmszenen
über einen Index umfasst. Das von der DFG von April 2007 bis Juni 2010 geförderte Projekt LIAM (Lernen mit interaktiven Medien) beschäftigte sich mit den
Fragen, ob sich die Nutzung interaktiv steuerbarer Videos vorteilhaft auf den
Wissenserwerb im Geschichtsunterricht auswirkt, welche Nutzungsstrategien von
Schülern eingesetzt werden und welche Rolle Personenmerkmale (z. B. Lesestrategien)
hierbei spielen.
Die Projektstudien haben gezeigt, dass Interaktivität die Eignung von Videos zum Wissenserwerb an die Eignung von Büchern angleichen kann. Jedoch scheinen besonders für die effektive Nutzung interaktiver Funktionen wie Inhaltsverzeichnis und Index die Verfügbarkeit entsprechender Strategien sowie die Passung von Aufgabe und interaktiver Funktion eine zentrale Rolle einzunehmen. Das Projekt war Teil der Tübinger Forschergruppe zur Empirischen Bildungsforschung.
Mehr Informationen zur DFG-Forschergruppe "Orchestrierung computerunterstützter Lehr-Lernprozesse" finden Sie unter: http://www.uni-tuebingen.de/fg738/index_ger.html.