2021-04-22 | FAZ-Gastbeitrag: Katharina Scheiter, Richard Göllner und Ann-Kathrin Jaekel ziehen Bilanz zum Distanzunterricht

Die Ausgangsvoraussetzungen für Distanzunterricht an deutschen Schulen waren zu Beginn der Corona-Pandemie alles andere als gut. Dass die digitale Herausforderung in ihrer Plötzlichkeit und ihrem Ausmaß trotzdem weitgehend gemeistert werden konnte, ist vor allem dem Engagement der Lehrkräfte, den Schulleitungen sowie dem pädagogischen Personal zu verdanken. Das meint Prof. Dr. Katharina Scheiter in einem heute erschienenen Gastbeitrag für die FAZ, den sie gemeinsam mit Prof. Dr. Richard Göllner und Ann-Kathrin Jaekel vom Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung verfasst hat.
Die drei Bildungsforschenden beziehen sich dabei auch auf aktuelle Studien, die besagen, dass digitales Unterrichten nicht automatisch mit Leistungsverlusten einhergeht, sondern vielmehr die Qualität des Distanzunterrichts und das Maß an persönlicher Ansprache ausschlaggebend seien für eine erfolgreiche Vermittlung des Lernstoffs. Auch eine Flexibilisierung der Lern- und Arbeitszeiten – wie im Fernlernunterricht häufig der Fall - könne für bestimmte Schülerinnen und Schüler vorteilhaft sein.
Damit die digitalen Möglichkeiten für das Lernen und den Unterricht an Schulen auch zukünftig optimal genutzt werden können, fordern die Forschenden eine systematische Bund-Länder-Strategie für die Weiterentwicklung der Lehrerbildung und für die Unterstützung der Schulen und ihrer Akteure bei der digitalen Transformation.