Einsatz von Blickbewegungsmodellierung als instruktionale Unterstützung beim Lernen mit multiplen Repräsentationen
Arbeitsgruppe | Multiple Repräsentationen |
Laufzeit | 03/2015-07/2019 |
Förderung | IWM-Haushaltsmittel |
Projektbeschreibung
Multimediale Lernmaterialien werden von Lernenden oftmals nicht adäquat verarbeitet. Blickbewegungsmodellierungen (d.h. videobasierte Darbietungen von Blickbewegungen) stellen eine Möglichkeit dar, Lernenden adäquate Verarbeitungsstrategien zu vermitteln. Im Fokus dieses Dissertationsprojektes stand die Frage nach den Mechanismen, die der Wirksamkeit von Blickbewegungsmodellierungen zugrunde liegen. Die Ergebnisse aus diesem Projekt sind überall dort von Relevanz, wo Texte und Bilder zur Wissensvermittlung eingesetzt werden (z.B. in der Schule oder Hochschule).
Ausgangspunkt des Dissertationsprojekts waren empirische Untersuchungen, die zeigen, dass Lernende häufig nicht in der Lage sind, essentielle kognitive Informationsverarbeitungsstrategien beim Lernen mit Multimedia anzuwenden. Im vorliegenden Projekt wurden adäquate Informationsverarbeitungsstrategien durch die videobasierte Darbietung von Blickbewegungen eines Modells sichtbar gemacht. Grundlegend hierfür war die Annahme, dass aus dem Blickverhalten die zugrundeliegenden kognitiven Verarbeitungsprozesse erschlossen werden können. In diesem Projekt wurden den Lernenden daher Blickbewegungen von Experten auf Lernmaterial präsentiert, d.h. die Informationsverarbeitungsstrategien der Experten wurden mit Hilfe ihrer Blickbewegungen modelliert und Lernenden in Form von Videos dargeboten. Dies sollte zum einen unmittelbar den Lernerfolg erhöhen und zum anderen langfristig die Internalisierung effektiver kognitiver Verarbeitungsstrategien bewirken, um sie auf neue Lerninhalte anzuwenden. Ergebnisse bisheriger Forschung zeigen weitestgehend einen positiven Effekt von modellierten Blickbewegungen sowohl auf die Nutzung multimedialer Verarbeitungsstrategien als auch auf die Lernergebnisse. Bislang blieb jedoch die Frage nach möglichen Mechanismen, die der Wirksamkeit von EMME für multimediales Lernen zugrunde liegen, offen. In einer Reihe von Studien wurde daher untersucht, ob soziale Mechanismen und Faktoren eine Rolle für die Wirksamkeit von modellierten Blickbewegungen spielen. Es zeigte sich, dass modellierte Blickbewegungen eine wirksame instruktionale Unterstützung für multimediales Lernen sein können. Es zeigte sich jedoch auch, dass es soziale Faktoren gibt, die die Effektivität von modellierten Blickbewegungen moderieren können. Die aus den Studien gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, den Einsatz von modellierten Blickbewegungen zur Unterstützung von Lernenden in der Praxis effektiver zu gestalten.