Ko-Kreation kurzer narrativer Texte mit Künstlicher Intelligenz: Effekte auf Textrezeption und -produktion
Arbeitsgruppe | Multimodale Interaktion |
Laufzeit | 10/2020 - 09/2024 |
Förderung | Sondertatbestand Data Science |
Projektbeschreibung
Im Rahmen dieses Projekts, das Teil des Forschungsnetzwerkes "Mensch-Agenten-Interaktion" ist, wird untersucht, wie Laien (sowie Literaturexpertinnen und -experten) ein auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierendes Schreibtool wahrnehmen und bewerten, das kreativen Output wie z.B. kurze narrative Texte und Gedichte erzeugt. Wie glaubwürdig, kreativ und einfach zu lesen sind die Ergebnisse eines solchen auf GPT-3 basierenden Schreibtools?
Dabei werden insbesondere zwei Aspekte untersucht: Die Generierung von Texten mit Hilfe eines KI-Schreibtools und die Rezeption solcher Texte. Es wird also einerseits überprüft wie KI-generierte Texte im Vergleich zu ausschließlich menschlich geschriebenen Texten hinsichtlich ihrer Ästhetik und eingeflossenen Kreativität von Laien (sowie Literaturexpertinnen und -experten) bewertet werden. Wie empfinden sie die Outputs eines solchen Tools? Zeigt sich ein anderes Leseverständnis und Leseverhalten beim Lesen kreativer narrativer KI-Texte? Unterschiede beim Leseverhalten zwischen KI-Texten und menschlich geschriebenen Texten werden mittels Eye-Tracking untersucht. Nehmen Rezipientinnen und Rezipienten wahr, dass die Inhalte teilweise von einer KI erstellt wurden? Und wie sicher sind sie sich bei der Unterscheidung von KI-Texten und von Menschen geschriebenen Texten?
In einem weiteren Schritt wird untersucht, wie ein KI-Schreibtool den Schreibprozess unterstützen kann. Wird dabei beispielsweise Kreativität gefördert? Sind positive Effekte der Nutzung eines KI-Schreibtools von Dauer, bestehen diese also auch über die Nutzung des Tools hinaus? Des Weiteren soll untersucht werden, ob ein solches KI-Schreibtool akzeptiert wird und wie zukünftig mit dem Thema KI-Co-Autorenschaft umgegangen werden könnte.
Diese Aspekte werden in experimentellen Studien in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach untersucht. Ziel ist es, Erkenntnisse über Mensch-Agenten-Prozesse insbesondere in kreativen Bereichen, z.B. bei der Produktion von Literatur, zu gewinnen. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, die Chancen und Grenzen von KI-basierten Tools aufzuzeigen und die Mensch-Computer-Interaktion in Zusammenhang mit KI besser zu gestalten.
Kooperationen
Prof. Dr. Sandra Richter, Prof. Dr. Heike Gfrereis (Deutsches Literaturarchiv Marbach)
Prof. Dr. Enkelejda Kasneci (Universität Tübingen, Fachbereich Informatik)
Prof. Dr. Markus Huff, Dr. Nadia Said (Universität Tübingen, Angewandte Kognitionspsychologie)