Ein weiterer wichtiger Ort informeller Bildungsprozesse neben dem Internet sind Museen. Mit der fortschreitenden technischen Entwicklung bedienen sie sich in zunehmendem Maße auch digitaler Medien, z.B. digitaler Installationen oder ausstellungsbegleitender digitaler Führer.
Dabei weist die Art der Wissensvermittlung in Museen eine Reihe von Besonderheiten auf, aus denen sich interessante Perspektiven für die pädagogisch-psychologische Forschung und Theoriebildung ergeben. Dies gilt beispielsweise für den hohen Stellenwert authentischer materieller Gegenstände und für die Wirkungsweisen einer effektvollen und unterhaltsamen Inszenierung von Ausstellungsthemen. Hierbei kommen in aktuellen Ausstellungen häufig innovative digitale Medien zum Einsatz, von Multi-Touch-Tischen über Multimedia-Guides bis zu immersiven Installationen.
Die folgenden Beispiele für Forschungsfragen geben einen konkreten Einblick in die Forschungsaktivitäten am IWM:
- Welche Rolle spielt wahrgenommene Authentizität von Ausstellungsstücken für Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung [Authentizitätsvorstellungen in verschiedenen Museumstypen]?
- Wie können Audioguide-Erläuterungen besuchergerecht gestaltet werden [Der Einfluss gesprochener Texte auf die kognitive Verarbeitung komplexer bildlicher Darstellungen]?
- Welchen Einfluss haben anschauliche Rekonstruktionen auf historisches Verstehen [Lernen mit 3D-Rekonstruktionen]?
- Wie können konflikthafte Informationen in Museen und Ausstellungen effektiv präsentiert werden [Vermittlung konflikthafter naturwissenschaftlicher Themen in Ausstellungen]?
- Wie können Propagandabilder dekonstruiert werden und wie wirkt sich das Bewusstsein, sich an einem historischen Ort mit hohem Bezug zur NS-Geschichte zu befinden auf die Wahrnehmung, Beurteilung und Verarbeitung von assoziierten Bildmaterialien aus [Der Obersalzberg aus Besuchersicht]?