Multimodale Interaktion
(Neuro-)physiologische Maße in der Instruktionspsychologie
In der instruktionspsychologischen Forschung wurde die letzten Jahre zunehmend die Frage nach geeigneten Prozessmaßen aufgeworfen, um die kognitiven Prozesse während des Wissenserwerbs mit digitalen Medien zu untersuchen. Die Hirnstrommessung (EEG), Blickbewegungsmessung (Eye-Tracking), Pupillometrie (Größe der Pupille), aber auch Herzratenvariabilität und Hautleitfähigkeit wurden als mögliche Maße diskutiert. In der Arbeitsgruppe werden vor allem EEG und Eye-Tracking genutzt, um kognitive Prozesse (wie z.B. Arbeitsgedächtnisbelastung) beim Lernen mit/in unterschiedlichen digitalen Umgebungen (z.B. Hypertext, Multimedia, virtuelle Realität) zu untersuchen. Methodisch interessierte Studierende können zu einer selbst gewählten oder aus der Forschung der Arbeitsgruppe abgeleiteten Fragestellung und der Wahl einer geeigneten physiologischen Messmethode Bachelor/Masterarbeiten anfertigen.
Methode: Experimentalstudien mit (neuro-) physiologischen Maßen
Ihr Ansprechpartner ist: Herr Dr. Christian Scharinger
Wie kann das Spiegelneuronensystem aktiviert werden und ist diese Aktivierung hilfreich für das Lernen über nicht-menschliche Bewegungen?
Dynamische Visualisierungen können besonders hilfreich sein, wenn Lernende sich die dargestellten Bewegungen mit Hilfe des eigenen Körpers vorstellen. Dies kann erreicht werden indem sogenannte Spiegelneurone durch menschliche Gesten aktiviert werden. Dabei stellt sich die Frage, ob es reicht, wenn Lernende die menschlichen Gesten gezeigt bekommen oder ob sie diese selbst ausführen müssen. Zusätzlich können diese Befunde in verschiedenen Lerndomänen und –inhalten überprüft werden.
Methode: Experimentalstudie mit Messung der Gehirnaktivierung (fNIRS)
Ihre Ansprechpartnerin ist: Frau Dr. Birgit Brucker
Interaktive Displays und embodied cognition
Interaktive Displays verwenden eine intuitive und niederschwellige Gestensteuerung zur Interaktion mit Informationseinheiten sowie zur Aktivierung von Informationsverknüpfungen (z.B. iPhones oder Multi-Touch Tabletop-Systemen). Wie wird die kognitive Repräsentation einer konzeptuellen oder räumlichen Struktur durch die Darbietung auf einem interaktiven Display beeinflusst, mit dem der Nutzer direkt physikalisch durch Gesten oder Tangible Objects interagieren kann?
Methode: Experimentalstudie, die auf grundlagen- oder anwendungsbezogenem Material beruhen kann
Ihr Ansprechpartner ist: Herr Prof. Dr. Peter Gerjets
Können dynamische Visualisierungen, die gleichzeitig dargeboten werden, das Lernen unterstützen?
Auf größeren interaktiven Oberflächen (wie z.B. Multitouch-Tischen) und in virtuellen Realitäten können leicht mehrere dynamische Visualisierungen gleichzeitig dargeboten werden. Können Lernende mit diesem Format (multiple Animationen) Zusammenhänge leichter erkennen oder lenken multiple Animationen die Lernenden eher ab, da die Aufmerksamkeit auf unterschiedliche Visualisierungen verteilt werden müssen?
Methode: Experimentalstudie am Multitouch-Tisch oder in einer VR-Umgebung
Ihre Ansprechpartnerin ist: Frau Dr. Birgit Brucker
Hilft direktes Interagieren beim Lernen?
Interaktive Oberflächen (wie z.B. Smartphones, Tablets, Multitouch-Tische) erlauben dem Lerner eine direkte intuitive Interaktion mit den dargestellten Objekten und Inhalten. Ist diese direkte haptische Interaktion (embodied interaction) hilfreich für das Lernen? Mögliche Themen sind Vergleiche mit Standard-GUIs; Variationen der räumlichen und zeitlichen Aspekte der Interaktion oder der Ausrichtung der Präsentationsfläche (Tisch vs. Wand).
Methode: Experimentalstudie mit interaktiven Geräten; Usabilitystudien
Ihre Ansprechpartnerin ist: Frau Dr. Birgit Brucker