Wissen Menschen um ihr eigenes Wissen? Und welche Auswirkungen hat dies auf ihr Erleben und Verhalten? Dieses Projekt untersucht den Einfluss von Metakognition auf zentrale kognitive Prozesse wie Eindrucks- und Urteilsbildung sowie die Entstehung von Überzeugungen. Insbesondere steht dabei die Frage im Mittelpunkt inwieweit sich eine Einsicht in das eigene (Nicht-) Wissen auf den Ebenen von Informationssuche (z. B. Wahl eines bestimmten Mediums), Informationsverarbeitung (z. B. Polarisierung, Bewertung der Glaubwürdigkeit) und letztlich auch auf der Handlungsebene (z. B. Verbreitung von Informationen über Medien) auswirkt.
Beim Lesen im Internet trifft man häufig sowohl auf Informationen, die die eigene Meinung bestätigen als auch auf Gegenmeinungen. Bestätigende Informationen werden dabei tendenziell eher oberflächlich gelesen und verarbeitet. Langfristiges Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Software-Agenten, der anhand der Lesegeschwindigkeit erkennt, ob jemand gerade eine genehme oder Gegenmeinung liest und Inhalte daraufhin so anpasst, dass Pro- und Contra-Argumente gleichermaßen gründlich verarbeitet werden.
Das Verstehen von Narrationen (NV) verschiedenster Art, z.B. als Text oder Comic, ist wichtig für die gesellschaftliche Teilhabe. Dieses Dissertationsprojekt untersucht, welche Faktoren positiv oder negativ zum NV beitragen. Diese Erkenntnisse sind zentral für die Entwicklung von Interventionen zur Verbesserung von NV in verschiedenen Altersgruppen und damit auch zur Ermöglichung größerer gesellschaftlicher Teilhabe, besonders in einer sich ständig verändernden Welt (z.B. Digitalisierung oder Internetnutzung).
Künstliche Agenten sind ein nicht mehr zu ignorierendes Thema in der digitalen Welt. Damit ist unter anderem die Sorge verbunden, dass diese Agenten nicht mehr nachvollziehbare Entscheidungen treffen. Das behindert die gemeinsame Arbeit, die eigentlich durch Automatisierung erleichtert werden soll. Menschen haben die Fähigkeit zu wissen was andere Menschen wissen, und können ihr Handeln dementsprechend anpassen. Ob diese Fähigkeit ebenso bei künstlichen Agenten funktioniert, ist eine offene Frage.
In verschiedenen Forschungsbereichen und zu Themen wie Klimawandel oder Zeugenaussagen wurde bereits nachgewiesen, dass mentale Repräsentationen von wahren und falschen Informationen beeinflusst werden. Das Problem dabei ist, dass es in unserem täglichen Leben immer schwieriger wird, falschen Informationen zu identifizieren. Darüber hinaus vereinfachen neue Technologien die Erstellung realistisch aussehender Falschmeldungen in den Medien. Dieses Dissertationsprojekt untersucht daher, wie die Unterscheidbarkeit von Informationen mentale Repräsentationen beeinflusst.
Wie nehmen Menschen dynamische Medien wie Lernvideos, Spielfilme oder Fußballübertragungen wahr? Die menschliche Informationsverarbeitung ist spezialisiert in der Verarbeitung dynamischer Informationen. Sie unterscheidet relevante, und damit informationshaltige Informationen, von irrelevanten Informationen. Dieses Projekt verfolgt zwei Forschungsansätze und schlägt damit die Brücke zwischen kognitionspsychologischen Theorien der Ereigniskognition und typischen Situationen der Medienrezeption. Zum einen untersuchen wir die wahrnehmungspsychologischen Grundlagen der dynamischen Ereigniswahrnehmung, indem wir beispielsweise die Prozesse der Enkodierung und die Eigenschaften der mentalen Repräsentationen von natürlichen Handlungssequenzen spezifizieren. Zum anderen nutzen wir filmische Stilmittel (z. B. unterschiedliche Kameraperspektiven, Filmschnitte) und neue kinematographische Filmtechniken (z. B. 3D Filme) um grundlegende psychologische Prozesse, wie beispielsweise das Präsenzerleben oder das Spannungserleben zu erklären.
Es wird allgemein angenommen, dass Menschen Informationen bevorzugen, die der eigenen Meinung entsprechen und Gegenmeinungen weitgehend ausblenden. Dieses Streben nach Bestätigung und „Gleichklang“ wird auch für eine Reihe von toxischen Phänomenen im Internet verantwortlich gemacht: das Entstehen von Echokammern und Filterblasen, die Polarisierung der Gesellschaft, oder die Verbreitung von Falschinformationen. Das vorliegende Projekt untersucht, wie Menschen mit Gegenmeinungen umgehen – werden Gegenmeinungen wirklich ignoriert?
Mit der zunehmenden Technologisierung der Welt wird auch die Präsenz künstlicher Agenten im Alltag immer deutlicher. Die Untersuchung der Interaktion zwischen Menschen und künstlichen Agenten, wie Robotern oder virtuellen Assistenten, steht seit langem im Fokus der Forschung. Während sich die Forschung in diesem Bereich häufig darauf konzentriert, wie künstliche Agenten unser Leben verbessern können, kehrt dieses Dissertationsprojekt den Fokus um, und konzentriert sich auf die Frage, wie Menschen Robotern helfen können.
Kaum ein Gesellschaftsbereich wird so stark mit Chancen und Risiken verbunden wie Künstliche Intelligenz (KI). In diesem Projekt wird untersucht, wie Menschen die Risiken von KI wahrnehmen, und wie solche Einschätzungen mit psychologischen Faktoren wie dem Vorwissen und der Urteilssicherheit zusammenhängen. Die Auswirkungen der Risikowahrnehmung auf das Verhalten werden dabei ebenso adressiert wie die Möglichkeiten, das Bewusstsein für Risiken durch Interventionen zu schärfen.
Videos spielen eine immer bedeutendere Rolle bei der Vermittlung von Wissen in nahezu allen Bildungsbereichen (Schule, Hochschule, Weiterbildung). Auf Videoportalen können Lernende bereits erworbenes Wissen vertiefen und erweitern und hinterlassen dabei Spuren, wie Pausen oder Sprünge im Video. Dieses Kooperationsprojekt erforscht wie solche Nutzungsdaten zusammen mit der pädagogisch-psychologisch sinnvollen automatisierten Aufbereitung von Videos eingesetzt werden können, um Videoportale nutzeradaptiv und lernwirksam zu gestalten.
Erzählungen kommunizieren Informationen auf vielfältige Art, beispielsweise in Büchern, Hörspielen, Filmen oder aber visuellen Erzählungen wie Comics. Während es umfangreiche Forschung zum Text- oder Filmverständnis gibt, ist über Comicverständnis noch wenig bekannt. Visuelle Erzählungen bieten jedoch vielfältige Möglichkeiten zur Wissensvermittlung in formellen und informellen Bildungskontexten. Das Projekt widmet sich daher der Frage, wie visuelle Erzählungen wie Comics verstanden und verarbeitet werden.