Gängige Theorien zum Lernen in multimedialen Lernumwelten konzentrieren sich auf den visuellen und den auditiven Zugang. In diesem Dissertationsprojekt steht ein anderer Sinn im Fokus: die Haptik. So wird untersucht, inwiefern das haptische Erkunden von physischen Objekten – in Kombination mit visuellen Eindrücken – das Lernen und die Lernerfahrung in informellen Lernumgebungen beeinflusst, zum Beispiel in Museen und Ausstellungen.
Auf künstlicher Intelligenz basierende Anwendungen, insbesondere Deep Learning Techniken, erlauben die Manipulation visueller und auditiver Informationen. Im Kontext von Wissenserwerb bieten diese technischen Entwicklungen aber das Potential Lernmaterialien zu personalisieren und deren Nutzen zu optimieren. In diesem Projekt wird untersucht, inwieweit eine Angleichung des Tutors an die lernende Person den Lernprozess beeinflusst.
Im Rahmen des Projekts "DigiMat" arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Kulturwissenschaften, Psychologie und Materialwissenschaften zusammen, um die digitale Bildgebung mit physikalisch-chemischer Analyse historischer Museumsartefakte zu kombinieren, um neue Wahrnehmungs- und Interaktionsebenen zwischen Museumsbesuchern und den Ausstellungsobjekten zu erzeugen. Von der digitalen Bildgebung wird dabei angenommen, dass sie dem Museumsbesucher neue und ansonsten verborgene Erkenntnisse über die jeweiligen Ausstellungsobjekte zugänglich machen kann.
Das Projekt untersucht den Einfluss von akustischen und semantischen Audiotext-Charakteristiken wie zum Beispiel der Position der Audioinformation im Raum, Sprachcharakteristika, Personalisierung und Benennungen abgebildeter Inhalte auf die Text-Bild-Verarbeitung.
Wie kann die Historizität von Klängen und Geräuschen in ein museales Narrativ integriert werden? Welche Rolle spielt die Akustik in Verbindung mit der Bewegung von Besucher*innen und im Spannungsfeld des Analogen und Digitalen bei der Wissensvermittlung? Um diesen Fragen nachzugehen, untersucht das Projekt "Historische Klänge" den Einfluss verschiedener Darstellungsvarianten historischer Klänge auf deren Rezeption im Rahmen einer Präsentation mittels 3D-Brille.
Informationen werden häufig in dreidimensionalen Räumen dargeboten, wie zum Beispiel in Museen und immersiven digitalen Räumen. Das Projekt untersucht den Einfluss dieser Räume auf grundlegende kognitive Aspekte der Wahrnehmung und der Informationsverarbeitung: Welchen Einfluss haben zum Beispiel die räumliche Anordnung von Informationen oder bestimmte räumliche Aspekte auf die Verarbeitung dieser Informationen?
Das Projekt "Lernen mit 3D-Rekonstruktionen" untersucht den Einfluss visueller und auditiver Darstellungsformen auf die kognitiven Prozesse bei der Verarbeitung von archäologischen 3D-Rekonstruktionen und konzentriert sich dabei u.a. auf die Darstellung unsicherer Informationen.
In verschiedenen Forschungsbereichen und zu Themen wie Klimawandel oder Zeugenaussagen wurde bereits nachgewiesen, dass mentale Repräsentationen von wahren und falschen Informationen beeinflusst werden. Das Problem dabei ist, dass es in unserem täglichen Leben immer schwieriger wird, falschen Informationen zu identifizieren. Darüber hinaus vereinfachen neue Technologien die Erstellung realistisch aussehender Falschmeldungen in den Medien. Dieses Dissertationsprojekt untersucht daher, wie die Unterscheidbarkeit von Informationen mentale Repräsentationen beeinflusst.
Das Ziel dieses DFG-Erkenntnistransfer-Projekts ist es, auf Grundlage empirischer Evidenz einen prototypischen Ausstellungsbereich im Deutschen Museum zu konzipieren und zu realisieren, in dem den Museumsbesucherinnen und Museumsbesuchern in angemessener Weise konflikthafte Informationen zu einem aktuellen naturwissenschaftlich-technischen Thema vermittelt werden. Zudem soll im Rahmen des Projekts ein evidenzbasiertes, praxisorientiertes Wiki zur effektiven Präsentation konflikthafter Informationen in Museen und Ausstellungen erstellt werden.
Wie erinnern Museumsbesucher und Besucherinnen raum-zeitliche Zusammenhänge der Ausstellungsexponate nach dem Besuch einer Ausstellung? Am Deutschen Bergbau Museum in Bochum werden im Rahmen der Sonderausstellung „Gras drüber ... Bergbau und Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich“ für drei verschiedene Bergbaugebiete in Deutschland die Entwicklungen und Ereignisse im Verlauf der jüngeren Vergangenheit dargestellt. Dabei erfolgt die räumliche Anordnung der Exponate in den Museumsräumen entlang inhaltlicher Themenstellungen. Die Fragebogenstudie untersucht, wie die Besuchenden nach der Ausstellungsbegehung die raum-zeitliche Gliederung der ausgestellten Objekte erinnern. Im Rahmen des Leibniz Forschungsverbunds „Wert der Vergangenheit“ gefördertes Projekt.