Forschungsbereich Individuelle Nutzung von Wissensmedien
Gegenstand des Forschungsbereichs Individuelle Nutzung von Wissensmedien sind die wissensbezogenen Nutzungs- und Verarbeitungsprozesse individueller Lernender bei digitalen Informationsangeboten. Der Forschungsbereich gliedert sich in drei Arbeitsgruppen.
Die Arbeitsgruppe Multimodale Interaktion untersucht die Interaktion mit digitalen Informationsangeboten auf Basis unterschiedlicher sensorischer und motorischer Modalitäten. Der Fokus liegt auf dem multimodalen Umgang mit multiplen Informationsquellen sowie auf der Nutzung sensorbasierter Interaktionsmodalitäten wie Multi-Touch oder Brain-Computer-Interfaces.
Im Zentrum der Arbeitsgruppe Realitätsnahe Darstellungen steht die Frage nach Prozessen der Informationsverarbeitung und des Wissenserwerbs bei statischen und dynamischen Visualisierungen, die sich durch einen hohen Grad von Anschaulichkeit auszeichnen, beispielsweise Abbildungen, Videos oder virtuelle Welten.
Die Arbeitsgruppe Multiple Repräsentationen beschäftigt sich mit der Frage, welche Informationsverarbeitungsprozesse beim Lernen mit kombinierten Symbolsystemen, insbesondere mit Text-Bild Kombinationen, beteiligt sind und wie Lernende bei der Ausführung dieser Prozesse instruktional unterstützt werden können.
Die Leibniz-Forschungsgruppe Digitalisierung und Bildung beschäftigt sich mit Fragestellungen zur optimalen Gestaltung und Adaptation von digitalen Lern- und Testmaterialien, wie sie zunehmend für individualisierte bzw. adaptive digitale Lernumgebungen in verschiedenen Bildungskontexten benötigt werden.
Forschungsbereich Soziale Nutzung von Wissensmedien
Der Forschungsbereich Soziale Nutzung von Wissensmedien erforscht die Potenziale und Gefahren der Nutzung digitaler Kommunikations- und Kooperationsmedien bei der Zusammenarbeit und beim kollaborativen Wissenserwerb. Er setzt sich aus drei Arbeitsgruppen und einer Nachwuchsgruppe zusammen.
Der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe Soziale Prozesse liegt auf der Untersuchung des Einflusses von sozialen Faktoren (z. B. der wechselseitigen Abhängigkeit von Kommunikationspartner*innen untereinander) und von Emotionen der Nutzer*innen (z. B. die erlebte Bedrohung durch bessere Lernpartner*innen) auf die medienvermittelte Kooperation und den Wissenserwerb.
Die Arbeitsgruppe Wahrnehmung und Handlung untersucht menschliche Wahrnehmungs- und Handlungsprozesse in digitalen Umgebungen. Im Zentrum steht hierbei die Frage, wie Informationen bei der digitalen Mediennutzung selektiert, organisiert und mit vorhandenem Wissen integriert werden.
Die Forschung der Arbeitsgruppe Wissenskonstruktion fokussiert auf mediale Settings, in denen große Gruppen von Personen an einem gemeinsamen Wissensartefakt (z. B. einer Wissensplattform) arbeiten. Wissen wird hier in der Regel nicht direkt zwischen Nutzer*innen, sondern über das Artefakt (d. h. die mediale Plattform) und die dort ablaufenden Prozesse ausgetauscht. Dabei entsteht auf individueller und Gruppenebene neues Wissen.
Die Arbeitsgruppe Alltagsmedien fokussiert primär auf (Wissens-)Kommunikation in alltäglichen Settings wie z.B. Lernen von YouTube-Videos oder Podcasts, Austausch auf sozialen Medien, oder auch Interaktionen mit Sprachassistenten wie Alexa. Dabei stehen oft die sozialen Beziehungen der Nutzer*innen oder parasoziale (= asymmetrischen) Beziehungen mit Medienfiguren im Mittelpunkt.