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Alltagsmedien

Im Alltag spielen (mobile) Medien eine zunehmend wichtigere Rolle. Viele Menschen sind fast ständig online: Sie nutzen soziale Medien, hören Podcasts, nehmen an Videokonferenzen teil oder benutzen sprachbasierte Agenten wie Alexa. Die Arbeitsgruppe Alltagsmedien untersucht, wie digitale Medien Wissensprozesse im privaten und beruflichen Alltag beeinflussen.


Die Arbeitsgruppe erforscht beispielsweise, wie YouTube-Videos oder Podcasts für Antworten auf Wissensfragen und Wissenserwerb generell genutzt werden. Insbesondere interessiert sich die Arbeitsgruppe für die Frage, inwieweit parasoziale Beziehungen mit Medienpersonen (d. h. asymmetrische Beziehungen) diese Prozesse beeinflussen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Interaktion mit sprachbasierten Agenten wie Chatbots.


Da Algorithmen bei Alltagsmedien immer bedeutender werden, da sie z. B. beeinflussen, welche Nachrichten in Newsfeeds auf sozialen Medien angezeigt werden, untersucht die Arbeitsgruppe auch, unter welchen Bedingungen algorithmische Entscheidungen akzeptiert werden.


Insbesondere seit der Corona-Pandemie gehören mobile und hybride Arbeitsformen für viele Menschen zum (beruflichen) Alltag. Die Arbeitsgruppe untersucht z. B., unter welchen Umständen Videokonferenzen positive Auswirkungen für den einzelnen Nutzenden und die Gruppe haben. Daneben fokussiert sie auf die Effekte der berufsbezogenen Social Media Nutzung. Dabei kombiniert sie Experimente mit längsschnittlichen Fragebogenstudien. Diese Forschungsergebnisse sind für das Praxisfeld Wissensarbeit mit digitalen Medien relevant.

                                       

Projekte

Besser informiert oder kreativer durch die Nutzung von ChatGPT?

Seit der Einführung von ChatGPT im November 2022 ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI), insbesondere von KI-basierten Chatbots, für viele Menschen erreichbar geworden. In diesem Projekt wird untersucht, wie Menschen ChatGPT und vergleichbare Chatbots für die Wissenssuche und als Kreativitätswerkzeug nutzen, sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld. Damit tragen die Studien zu den Praxisfeldern Wissensarbeit mit digitalen Medien und Internetnutzung bei.

Egozentrische Verzerrungen treffen auf voreingenommene Algorithmen

Unterschiedliche Personen bevorzugen unterschiedliche Auffassungen von Fairness. Im Rahmen dieses Dissertationsprojekts wird daher untersucht, wie sich egozentrische Vorurteile auf die Beurteilung der Fairness von Algorithmen auswirken - ein Thema, das in der Diskussion über KI-Diskriminierungsfälle oft unbeachtet bleibt. Durch das Verständnis des Einflusses von Vorurteilen auf Fairnessbewertungen bietet dieses Projekt Einblicke in die Verbesserung der KI-Entscheidungsfindung in verschiedenen Bereichen.

Eine Längsschnittstudie zur Wahrnehmung und Dynamik von Mensch-KI-Interaktion

Unsere interdisziplinäre Längsschnittstudie untersucht, wie sich die Dynamik der Mensch-KI-Interaktion über sechs Erhebungszeitpunkte innerhalb eines Jahres entwickelt. Durch die Analyse individueller, verhaltens- und anwendungsbezogener Variablen zielt das Projekt darauf ab, herauszufinden, wie sich Vertrauen, Wahrnehmungen, Selbstwirksamkeit und die Bereitschaft der Nutzenden, mit KI-Systemen zu interagieren, im Laufe der Zeit entwickeln und miteinander in Beziehung stehen. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sind entscheidend, um Mensch-KI-Interaktion besser zu verstehen. Dieses Wissen wird dazu beitragen, nutzerzentrierte KI-Designs zu gestalten und die ethische Integration dieser Technologien in verschiedene Lebensbereiche zu unterstützen. 

Erforschung der Auswirkungen von Stimmvariationen in der Mensch-Agent-Interaktion

Der Einsatz von KI-gesteuerten Sprachassistenten (VAs) hat sich in letzter Zeit als eine neue digitale Technologie durchgesetzt, die den Nutzern bei ihren täglichen Aktivitäten hilft. Das hat, unter anderem, dazu geführt, dass verschiedene Formen der Kommunikation mit den Nutzern entstanden sind, die über einfache Befehle hinausgehen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung zu verstehen, wie Menschen körperlose, intelligente und sprachunterstützte Technologien wahrnehmen und zu ihnen in Beziehung treten. Da sich ein wesentlicher Teil der Kommunikation mit diesen virtuellen Akteuren um Informationen dreht, sind Faktoren wie die Glaubwürdigkeit und die wahrgenommene Intelligenz der Quelle immer wichtiger geworden.

Informelles Lernen mit YouTube

Die Video-Sharing-Plattform YouTube ist mittlerweile die zweitgrößte Suchmaschine. „How to...“-Videos gibt es zu fast jedem Thema – von Make-up-Tipps über Lösungen für Software-Probleme bis hin zur Reparatur von Waschmaschinen. Diese Videos bieten einen einfachen und günstigen Zugang zu Lernangeboten. Wie häufig werden diese Videos für informelles Lernen verwendet, und welche Rolle spielt der Protagonist/die Protagonistin?

NewOrder – Verständnis für die Erosion der traditionellen Wissensordnung im wissenschaftlichen Online-Diskurs

Diskurs zu wissenschaftlichen Erkenntnissen ist unerlässlich, um fundierte Entscheidungen über drängende gesellschaftliche Fragen zu treffen. Gerade in Krisenphasen können Gefahren und Desinformation durch die Vereinfachung, Übergeneralisierung und Instrumentalisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse entstehen. Im Rahmen des Projekts „NewOrder“ wird die sich verändernde Wissensordnung in der digitalen Gesellschaft, insbesondere durch die wachsende Anzahl kontroverser Wissenschaftsdiskurse in Online News und Social Media, untersucht.

Social Bots und Mensch-Roboter-Interaktion in der Online-Wissenschaftskommunikation

Dieses Promotionsprojekt untersucht das Verhalten von Social Bots, d.h. Social Media Accounts, die nicht von Menschen, sondern von Software oder Algorithmen gesteuert werden, in der Online-Wissenschaftskommunikation, insbesondere ihre Interaktionen mit menschlichen Accounts, und die Auswirkungen dieses Verhaltens: Welche Art von Inhalten wird von Social Bots eher (erneut) gepostet? Wie und in welchem Ausmaß beeinflusst die Aktivität von Social Bots die öffentliche Wahrnehmung der Wissenschaft? Und wie könnten menschliche Nutzer Social Bots erkennen, um deren Einfluss zu vermeiden?

Technologie für mentale Gesundheit: Der Einfluss von narrativem Transport und Beziehungswahrnehmung auf die Nutzendenerfahrung

Die Welt steht derzeit vor einer globalen Krise der psychischen Gesundheit, da viele Menschen mit Problemen kämpfen und keinen ausreichenden Zugang zu professioneller Unterstützung haben. In diesem Zusammenhang haben sich Conversational Agents (CAs) als vielversprechende technologische Lösung erwiesen. Es gibt jedoch nur ein begrenztes Verständnis der psychologischen Prozesse, die effektive Interaktionen mit CAs vorantreiben.

Virtuelle Treffen in Alltag, Studium und Beruf – Auswirkungen und Erfolgsfaktoren

Mit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie wurden viele persönliche, schulische und berufliche Treffen in den virtuellen Raum verlagert. In einer Reihe von Experimenten und Umfragestudien zielte dieses Projekt darauf ab, sowohl die Auswirkungen als auch die Erfolgsfaktoren virtueller Meetings zu ermitteln und besser zu verstehen. Ein Hauptaugenmerk der Untersuchungen lag auf der individuellen Kameranutzung und deren positiven und negativen Auswirkungen.

VREUNDE - Verbundenheit zu Freunden über Distanz erhalten

Eine hohe Mobilität und häufige Umzüge stellen eine Herausforderung für Freundschaften dar. Wie bleiben Freundesgruppen miteinander verbunden, wenn sie an unterschiedlichen Orten leben? Bestehende Medien wie WhatsApp oder Zoom ermöglichen nur in begrenztem Maße, sich den eigenen Freund*innen nah zu fühlen, erfordern jedoch einen exklusiven Aufmerksamkeitsfokus. Im Projekt VREUNDE sollen hybride Tools entstehen, mit denen Freundesgruppen ihre sozialen Praktiken mühelos über Distanz fortführen und so ein Gefühl der Verbundenheit miteinander herstellen können.

Abgeschlossene Projekte