Vorteile der berufsbezogenen Nutzung sozialer Medien
Arbeitsgruppe | Alltagsmedien |
Laufzeit | 10/2020-09/2023 |
Förderung | Deutsche Forschungsgemeinschaft |
Projektbeschreibung
Mehr als eine halbe Milliarde Menschen weltweit nutzen berufliche soziale Online-Netzwerke wie LinkedIn und Xing, insbesondere im Bereich der Wissensarbeit. Das Ziel des DFG-geförderten Projektes ist es, mehr darüber zu lernen, welche positiven Effekte die Nutzung sozialer Online-Netzwerke für Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeiter hat.
Berufliche soziale Online-Netzwerke versprechen ihren Mitgliedern Zugang zu Kontakten und Informationen und in Folge eine gesteigerte Arbeitsleistung und bessere Aufstiegsmöglichkeiten. Die hohen Mitgliederzahlen zeigen, dass sich Arbeitende tatsächlich Vorteile durch die Nutzung erwarten. Der tatsächliche kurz- und langfristige berufliche Nutzen für die Mitglieder dieser Netzwerke ist derzeit allerdings nur wenig erforscht.
Die Mitglieder beruflicher sozialer Online-Netzwerke haben die Möglichkeit, sich über diese Plattformen untereinander auszutauschen. Dies geschieht hauptsächlich über sogenannte Statusmeldungen und Posts – von Mitgliedern verfasste Nachrichten, die von vielen anderen Mitgliedern gesehen werden können. Die meisten Nachrichten auf sozialen Medien werden dabei von anderen nur überflogen und nicht aufmerksam gelesen. Das regelmäßige Überfliegen solcher Nachrichten ist jedoch keineswegs nutzlos, sondern kann dabei helfen, sogenannte Ambient Awareness zu entwickeln, ein Bewusstsein darüber, wer im Netzwerk was macht und weiß. Aufbauend auf Vorarbeiten aus dem ERC-Projekt ReDeftie soll in einer Serie von Experimenten getestet werden, inwiefern Online-Netzwerken die eigene Informationsumgebung formt und wie Informationen auf sozialen Medien danach verarbeitet werden. Dieser Teil des Projekts hat enge Bezüge zum Projekt „Extracting Expertise from Tweets“ des Exzellenzclusters Maschinelles Lernen für die Wissenschaft.
Mithilfe einer großen, längsschnittlichen Measurement Burst-Feldstudie soll in einem zweiten Teil des Projekts zudem untersucht werden, was erfolgreiche Online-Netzwerker von weniger erfolgreichen Online-Netzwerkern unterscheidet und inwiefern vorübergehende Veränderungen des Online-Netzwerkens kurz- und langfristig zu einer Veränderung der Informationsvorteile und Kreativität führt.
Kooperationen
- Prof. Dr. Isabel Valera, Fachrichtung Informatik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken
- Dr. Páblo Sanchez-Martín, Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Tübingen
- Dr. Ana Levordashka, Department of Psychology an der University of Bath (Großbritannien)