eChemBook: Forschungsbasierte Entwicklung eines digitalen und interaktiven Schulbuches für den Chemieunterricht und Einbettung in den Unterricht
Arbeitsgruppe | Multiple Repräsentationen |
Laufzeit | 07/2012–offen |
Förderung | Deutsche Forschungsgemeinschaft, IWM-Haushaltsmittel |
Projektbeschreibung
Wie kann das Potenzial von digitalem Lernmaterial bestmöglich für die Unterstützung von Lernprozessen genutzt werden? Dieser Frage wurde im Projekt eChemBook nachgegangen. Ein Team aus Forschung und Praxis entwickelte und evaluierte einen Prototyp für ein digitales Chemieschulbuch, dem eChemBook, basierend auf Erkenntnissen aus der Forschung. Die Ergebnisse wurden im Rahmen von Gestaltungs- und Handlungsempfehlungen zurück in die Praxis transferiert und evaluiert.
Das Projekt verfolgt das Ziel, ein evidenzbasiertes Unterrichtskonzept für den Einsatz digitaler Medien im Chemieunterricht zu entwickeln und zu überprüfen, um letztlich die Nutzung und den Nutzen digitaler Medien in der pädagogischen Praxis zu optimieren. Das Projekt erfolgt in enger Verzahnung zwischen Lehr-/Lernpsychologie (IWM), Fachdidaktik (Prof. Dr. Sascha Schanze und Nina Ulrich, Leibniz Universität Hannover) und Praxis (Schroedel-Westermann Verlag, SMART Technologies).

Eingangs wurde eine Bedarfsanalyse durchgeführt, welche Erkenntnisse über die faktische Unterrichtssituation im Hinblick auf den Einsatz digitaler Medien und die diesbezüglichen Bedürfnisse der Lehrpersonen bereitgestellt hat. Im Sinne einer nutzeninspirierten Forschungsstrategie wurde basierend auf den Ergebnissen der Bedarfsanalyse ein lehr-/lernpsychologisch und fachdidaktisch fundiertes Unterrichtskonzept (E-Book-Prototyp sowie interaktive Whiteboard-Lernaufgaben) entwickelt. Der E-Book-Prototyp und die interaktiven Lernaufgaben wurden einer Evaluationsstudie in Schulen unterzogen und durch weitere Optimierungsstudien ergänzt. In der Evaluierungsstudie mit 15 Klassen und knapp 400 Schülerinnen und Schülern aus Baden-Württemberg und Niedersachsen konnte die Lernwirksamkeit des eChemBook nachgewiesen werden. Die Lernleistung blieb zudem auch über einen längeren Zeitraum von 6 bis zu 10 Wochen stabil.

Die Ergebnisse der Evaluations- und Optimierungsstudien wurden in Handlungsanweisungen dokumentiert, einerseits als Best-Practice-Beispiele für Lehrpersonen und andererseits als Gestaltungsempfehlungen für Medienentwicklerinnen und -entwickler sowie für Schulbuchautorinnen und -autoren.
Im Rahmen des Projekts „tabletBW trifft Wissenschaft“ setzen Lehrpersonen das eChemBook selbstständig im Unterricht ein. Dadurch kann die Frage beantwortet werden, wie die Motivation und Kompetenz der Lehrpersonen, die Voraussetzungen der Lernenden und die tatsächliche Nutzung des eChemBook mit dem Lernerfolg und der Unterrichtsqualität zusammenhängen.
Kooperationen
Prof. Dr. Sascha Schanze, Leibniz Universität Hannover
Nina Ulrich, Leibniz Universität Hannover
Schroedel-Westermann Verlag
SMART Technologies
Publikationen
Richter, J., Ulrich, N., Scheiter, K., & Schanze, S. (2016). eChemBook: Gestaltung eines digitalen Schulbuchs. Lehren & Lernen. Zeitschrift für Schule und Innovation aus Baden-Württemberg, 7, 23-29.
Scheiter, K., & Richter, J. (2015). Multimediale Unterrichtsmaterialien gestalten. Ergebnisse der empirischen Lehr-Lernforschung. Naturwissenschaften im Unterricht Chemie (Digitale Werkzeuge), 26(145), 8-11.
Ulrich, N., Richter, J., Scheiter, K. & Schanze, S. (2014). Das digitale Schulbuch als Lernbegleiter. In J. Maxton-Küchenmeister & Jenny Meßinger-Koppelt (Eds.), Digitale Medien im Naturwissenschaftlichen Unterricht (S. 75-82). Hamburg: Joachim Herz Stiftung.