Arbeitsgruppe Soziale Prozesse
September 2008 - Dezember 2012
NWO
Perspektivenübernahme, d.h. die Vorstellung und das Verstehen der Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken Anderer ist eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiche Kommunikation und kann besonders in virtuellen Kontexten eine wichtige Rolle spielen. Die Forschung zur Perspektivenübernahme hat sich bislang vornehmlich mit den positiven Konsequenzen von Perspektivenübernahme beschäftigt. Der Einfluss von motivationalen Faktoren, insbesondere von Selbstregulationsstrategien auf Perspektivenübernahme wurde bislang kaum untersucht.
Im Rahmen dieses Projektes und der Dissertation von Claudia Sassenrath wurden daher Bedingungen untersucht, die Perspektivenübernahme als zielgerichtetes Verhalten fördern können. Ein Fokus lag dabei auf Promotion- und Prevention-Strategien (d.h. einer erfolgs- oder sicherheitsorientierten Selbstregulation). Zudem befasste sich das Projekt mit Vermeidens- und Annäherungsstrategien als mögliche Bedingungen für erfolgreiche Perspektivenübernahme sowie mit dem Einfluss von Wärme bzw. Kälte.
Dabei zeigte sich, dass gerade Vermeidensstrategien, ein Promotion Fokus oder kalte Temperaturen, die die Unterscheidung zwischen eigener und fremder Perspektive erleichtern, zu einer besseren Perspektivenübernahme führen als Annäherungsstrategien, ein Prevention Fokus oder warme Temperaturen. Folgestudien zu den Effekten von Perspektivenübernahme auf das Hygieneverhalten im Gesundheitsbereich werden von Dr. Claudia Sassenrath an der Universität Ulm gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Keller durchgeführt.
Dr. Claudia Sassenrath, Universität Ulm