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Projekt

Macht und Verhalten im Kontext sozialer Interaktion

ArbeitsgruppeMultimodale Interaktion
Laufzeit08/2008–offen
FörderungIWM-Haushaltsmittel, DFG, Margarete-von-Wrangell Habilitationsprogramm (MWK, ESF bis 2021)
Projektbeschreibung

Die Vermittlung und der Austausch von Informationen finden oftmals über gewisse Hierarchien hinweg statt – sei es in Organisationen zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden, oder in der Schule zwischen Lehrkraft und Schulleitung bzw. den Schüler*innen. Machtstrukturen wie diese bringen Freiräume mit sich, aber auch eine große Verantwortung für die mächtigeren Personen. Dieser Verantwortung gerecht zu werden, kann besonders bei der Zusammenarbeit über große Distanzen hinweg (z.B. in virtuellen Kontexten) schwerfallen.


Zentrale Fragen in diesen Projekten sind: Wann sind sich Mächtige ihrer Verantwortung bewusst? Wie kann auch in virtuellen Kontexten Vertrauen in die mächtigeren Personen gefördert werden? Und wann sind Mächtige bereit, ein gewisses Maß an Verantwortung an andere abzugeben? Unsere Projekte konnten bereits zeigen, dass die Erwartung von virtueller (statt face-to-face) Zusammenarbeit die wahrgenommene Verantwortung bei Mächtigen vermindern kann, wohingegen z.B. die Aufmerksamkeit auf andere (statt sich selbst) und ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu anderen die Wahrnehmung von Verantwortung stärken. Darüber hinaus konnten wir mit Experimenten und Feldstudien zeigen, wie Mächtige ihr Verantwortungsbewusstsein kommunizieren und damit das Vertrauen anderer in sie stärken können. Die aktuellen Projekte betrachten u.a. genauer, welche Faktoren zu einer guten virtuellen Zusammenarbeit beitragen und wann Mächtige bereit sind, Verantwortung an andere (z.B. Mitarbeitende oder ihre Schüler*innen im Rahmen eines Projekts) abzugeben.

Kooperationen

Prof. Dr. Naomi Ellemers, Universität Utrecht, NL

Dr. Daan Scheepers, Universität Leiden, NL

Prof. Dr. Kai Sassenberg, ZPID 

Unsere Forschung in den Medien (Auszug)

Leibniz-Magazin: „Machtfrage: Wie Chefinnen und Chefs handeln, hat auch damit zu tun, wie sie ihre Macht wahrnehmen.“https://www.leibniz-magazin.de/alle-artikel/magazindetail/detail/machtfrage.html

Wirtschaftswoche: http://www.wiwo.de/erfolg/trends/studie-macht-foerdert-die-lernfaehigkeit/9676504.html

New York Times: https://mobile.nytimes.com/2017/05/19/jobs/power-leaders.html

Publikationen

Scholl, A., Rapp, H., van Kleef, G. A., & Sassenberg, K. (in press). On the road to power: Showing benevolence and integrity fuels power granting. Journal of Experimental Psychology: Applied. https://dx.doi.org/10.1037/xap0000535
 

Scholl, A., & Winter, K. (2024). Responsibility as the door opener toward trust: How powerholders construe and express their power impacts others' willingness to trust them. Journal of Applied Social Psychology, 54, 536-551. https://dx.doi.org/10.1111/jasp.13057 Open Access
 

Scholl, A., Ellemers, N., Scheepers, D., & Sassenberg, K. (2022). Construal of power as opportunity or responsibility. Advances in Experimental Social Psychology, 65, 57-107. https://dx.doi.org/10.1016/bs.aesp.2021.11.001 Volltext anfordern
 

Wroblewski, D., Scholl, A., Ditrich, L., Pummerer, L., & Sassenberg, K. (2022). Let’s stay in touch: Frequency (but not mode) of interaction between leaders and followers predicts better leadership outcomes. PLOS ONE, 17(12), Article e0279176. https://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0279176 [Data] Open Access
 

Scholl, A. (2020). Responsible power-holders: when and for what the powerful may assume responsibility. Current Opinion in Psychology, 33, 28-32. https://dx.doi.org/10.1016/j.copsyc.2019.06.011
 

Scholl, A., Sassenberg, K., Zapf, B. M., & Pummerer, L. (2020). Out of sight, out of mind: Power-holders feel responsible when anticipating face-to-face, but not digital contact with others. Computers in Human Behavior, 112, Article 106472. https://dx.doi.org/10.1016/j.chb.2020.106472 Volltext anfordern
 

Scholl, A., de Wit, F., Ellemers, N., Fetterman, A. K., Sassenberg, K., & Scheepers, D. (2018). The burden of power: Construing power as responsibility (rather than as opportunity) alters threat-challenge responses. Personality and Social Psychology Bulletin, 44(7), 1024-1038. https://dx.doi.org/10.1177/0146167218757452 Volltext anfordern
 

Kontakt

PD Dr. Annika Scholl PD Dr. Annika Scholl
Tel.: +49 7071 979-257