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Projekt

Selbstregulation und Führung

Arbeitsgruppe Soziale Prozesse


Laufzeit

01/2008–12/2012


Förderung

NWO


Projektbeschreibung

Führungsverhalten trägt wesentlich zu organisationalem Erfolg bei, weil es starken Einfluss auf die Motivation und Leistung der Mitarbeitenden hat. Zwei Strategien sind besonders erfolgversprechend:
(a) Transformationales Führungsverhalten (TFV): Visionäre Ziele setzen und den Geführten Raum geben, die Zielverfolgung nach ihren Bedürfnissen zu planen.
(b) Transaktionales Führungsverhalten (TAV): Klare Regeln für den Austausch zwischen Führenden und Geführten festlegen und diese befolgen sowie die Arbeit der Geführten genau hinsichtlich auftretender Fehler lenken.
Forschung zu den (motivationalen) Bedingungen dieser beiden Strategien existiert kaum. Das Projekt prüfte daher ein Selbstregulationsmodell des Führungsverhaltens, das auf der Basis von aktuellen Motivationstheorien die Anwendung von TFV und TAV vorhersagt. Das zentrale Konzept des Modells ist der regulatorische Fokus (Higgins, 1997). Die Theorie des regulatorischen Fokus unterscheidet zwischen zwei motivationalen Systemen: Zum einen dem Fokus auf Ideale und potentielle Gewinne, angetrieben durch das Bedürfnis nach Erfolg und Selbstverwirklichung. Mit diesem sogenannten Promotion Fokus sollte TFV einhergehen. Zum anderen einem Fokus auf Verpflichtungen und potentielle Verluste, angetrieben durch das Bedürfnis nach Sicherheit. Dieser sogenannte Prevention Fokus sollte TAV auslösen.
Im Rahmen des Projekts wurde der Einfluss des regulatorischen Fokus auf Führungsverhalten und die damit verbundenen Prozesse untersucht. Dabei wurden auch die Effekte hoher Anforderungen (die als Bedrohung oder Herausforderung wahrgenommen werden können) auf Führungsverhalten im Zusammenwirken mit dem regulatorischen Fokus geprüft. Dabei konnten wir beispielsweise zeigen, dass ein Fit zwischen dem regulatorischen Fokus der Führungskräfte und Mitarbeitenden die Intentionen, ein Unternehmen zu verlassen, verringern.
Ein weiterer Teil des Projektes beschäftigte sich mit der konzeptionellen Trennung der motivationalen Konstrukte Promotion Fokus, Prevention Fokus sowie Bedrohung und Herausforderung. Insbesondere wurde der Einfluss der unterschiedlichen Konstrukte auf Aufmerksamkeitsprozesse, Verhaltenstendenzen sowie soziale Urteile untersucht und miteinander verglichen. Hier zeigte sich, dass der Prevention Fokus und Bedrohung deutlich unterschiedliche Effekte auf die Aufmerksamkeit auf negative Stimuli haben.


Kooperationspartner


Publikationen

Hamstra, M. R., Sassenberg, K., Van Yperen, N. W., & Wisse, B.  (2014). Followers feel valued—When leaders' regulatory focus makes  leaders exhibit behavior that fits followers' regulatory focus. Journal of Experimental Social Psychology, 51, 34-40.

Hamstra, M.R.W., Van Yperen, N.W., Wisse, B., & Sassenberg, K.  (2011). Fit between transformational-transactional leadership styles and  followers’ regulatory focus reduces followers’ turnover intentions. Journal of Personnel Psychology, 10, 182-186.

Hamstra, M.R.W., Van Yperen, N.W., Wisse, B., & Sassenberg, K. (2013). Like or dislike: Intrapersonal regulatory fit affects the intensity of interpersonal evaluation. Journal of Experimental Social Psychology, 142, 445-457.

Sassenberg, K., & Hamstra, M. R. W. (2017). Chapter Four – The Intrapersonal and Interpersonal Dynamics of Self-Regulation in the Leadership Process. Advances in Experimental Social Psychology, 55, 193-257.

Sassenberg, K., Sassenrath, C., & Fetterman, A. K. (2015). Threat ≠ prevention, challenge ≠ promotion: The impact of threat, challenge and regulatory focus on attention to negative stimuli. Cognition and Emotion, 29,188-195.