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Projekt

Formate-Mix in TV-Dokumentationen

Arbeitsgruppe Realitätsnahe Darstellungen

Laufzeit

Januar 2007 - Dezember 2009

Förderung

Wettbewerbsfonds der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Pakts für Forschung und Innovation, Haushaltsmittel IWM

Projektbeschreibung

Bei Dokumentationen im Fernsehen ist zunehmend eine Vermischung von Formaten zu beobachten. Sogenannte „hybride Dokumetationen“ wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern ihre Zuschauer zusätzlich unterhalten. Die Wissensinhalte werden hierfür in spannende Geschichten eingebettet. Außerdem werden, v.a. bei archäologischen Themen, häufig plausible Schauspielszenen (Re-enactments) und virtual reality-Rekonstruktionen verwendet, um diese Inhalte auch visuell zu veranschaulichen.

Ziel des Projektes war es zu untersuchen, wie solche hybriden Dokumentationen kognitiv verarbeitet werden. Die Ergebnisse konnten zeigen, dass hybride Dokumentationen narrativ verarbeitet werden: während der Rezeption der Dokumentationen wird eine kognitive Repräsentation der Narration (Situationsmodell) erstellt, was dazu führt, dass sich die Zuschauer in die dargestellte vergangene Epoche hineinversetzen (Transportation). Die Transportation wird dabei zusätzlich durch die Re-enactments gefördert. Außerdem werden narrations-nahe Wissensinhalte besser behalten als Inhalte, die weniger stark an den roten Faden der Narration geknüpft sind. Darüber hinaus wurden im Rahmen dieser Forschungsthematik physiologische Korrelate der Transportation untersucht. Es zeigte sich, dass Zuschauer unter optimierten Rezeptionsbedingungen, bei denen es einfacher war, die Aufmerksamkeit von der realen Umgebung abzuwenden und auf die narrative Welt zu richten, im Vergleich zu suboptimalen Bedingungen mehr Transportation erleben und sowohl erniedrigte Herzfrequenzen als auch erniedrigte Blinzelfrequenzen aufweisen.