Das erste Online-Event von schule-mal-digital.de und dem Zukunftsraum zum Thema "Schule der Zukunft – Welche Rolle könnten Augmented und Virtual Reality spielen?“ hat stattgefunden und die Aufzeichnung der Veranstaltung steht für Interessierte nun zum Abruf bereit. Das Event ist Teil der Reihe „Community Call“, die vom Kompetenzverbund lernen:digital ausgerichtet wird. Rund 40 Teilnehmende – darunter Forschende, Lehrkräfte und Akteure der Bildungsverwaltung – waren am 6. November 2024 der Einladung gefolgt, um gemeinsam mit den Expert*innen Florian Brückner, Prof. Dr. Peter Gerjets und Nicola Przybylka über die Potenziale und Anforderungen immersiver Technologien im Unterricht zu diskutieren.
Neben Einblicken aus Forschung und Schulpraxis zu aktuellen Entwicklungen rund um VR und AR im Schulkontext wurden auch Erfahrungen zu Motivation, Best Practices, die Rolle von didaktisch sinnvollen Settings sowie die Produktion von lernförderlichen VR/AR-Anwendungen intensiv besprochen. Aber auch der aktuelle Stand der Forschung und damit einhergehende Forschungslücken wurden kritisch in den Blick genommen.
Eine fruchtbare Diskussion
Florian Brückner, Berufsschullehrer für Elektrotechnik und Sozialkunde am Beruflichen Schulzentrum Kronach und Projektleiter bei der Stiftung Bildungspakt Bayern, thematisierte beispielsweise die Wichtigkeit sinnvoller Anwendungsfälle: „Die Definition eines klaren Use Cases ist wichtig: Dass VR/AR nicht von den Lernenden als Spielerei deklariert wird, sondern dass wir einen ganz klaren fachlichen, curricularen Bezug haben. Nur dann kann sich eine VR-/AR-Anwendung durchsetzen.“
Die Zukunft mit VR und AR
Mit Blick auf die Zukunft wurde darüber gesprochen, wie es in den kommenden 10 bis 20 Jahren mit VR und AR weitergehen könnte, sowohl hinsichtlich der Chancen – zum Beispiel durch intensivere, praxisnahe Lernerfahrungen – als auch mit Blick auf die Herausforderungen, wie die notwendige Fortbildung von Lehrkräften und den kritischen Umgang mit Risiken und ethischen Fragen.
Chancen und Herausforderungen
In punkto Chancen betonte Peter Gerjets, Professor für Lehr-Lernforschung an der Eberhard Karls Universität Tübingen und Leiter der Arbeitsgruppe Multimodale Interaktion am IWM: „Natürlich lerne ich etwas, wenn ich in einer 360-Grad-Sphäre durch die ISS schwebe: Da lerne ich, wie das sein könnte, in der ISS zu schweben. Aber das fragt kein schulischer Test ab – das ist kein standarddeklaratives, prozedurales Schulwissen. Aber eigentlich ein wichtiges Wissen, denke ich!“
Bezüglich der Herausforderungen gab Nicola Przybylka, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „DigiProSMK – Digitalisierungsbezogene und digital gestützte Professionalisierung von Sport-, Musik- und Kunstlehrkräften“ im Kompetenzverbund lernen:digital an der Universität Duisburg-Essen, zu bedenken: „Die Erfahrungen, die man in oder mit AR und VR sammelt, können durchaus emotional herausfordernd sein. Wenn man sie als ein bisschen harmlose Spielerei verkauft, geraten vor allem auch ethische Dimensionen aus dem Blick.“
Aufzeichnung jetzt online aufrufbar
Für alle, die nicht live beim Online-Event dabei sein konnten und mehr erfahren möchten, gibt es die Möglichkeit, die Aufzeichnung der Veranstaltung auf der Event-Seite von schule-mal-digital.de anzusehen oder sich zum Themenschwerpunkt Lernen und Unterrichten mit Augmented und Virtual Reality mit weiterführenden Beiträgen zu informieren.