Projekt
Forschungswissen kann auf verschiedene Wege verbreitet werden. In der heutigen Zeit wird dabei oft ein Fokus auf digitale Medien gelegt. Digitale Medien als Wissensquellen bringen jedoch einige Herausforderungen mit sich. Vor diesem Hintergrund untersucht dieses Projekt im Rahmen des „Metavorhaben Digitalisierung im Bildungsbereich II“ die Frage, wie die Fähigkeit von Nutzenden, die Glaubwürdigkeit von digitalen bildungswissenschaftlichen Angeboten einzuschätzen, gefördert werden kann.
In einer digital geprägten Welt gewinnen Internetangebote in der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse immer mehr an Bedeutung. Mit dem wachsenden Angebot an digitalen Wissensquellen steigt jedoch auch die Anzahl an nicht wissenschaftlich fundierten Informationen, Halbwahrheiten und Fehlinformationen. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, welche Bedingungen gegeben sein müssen, damit der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse über digitale Medien gelingen kann. Vor dem bildungswissenschaftlichen Hintergrund des Metavorhabens hat die kontextualisierte Interpretation von anekdotischer und empirischer Evidenz dabei eine entscheidende Rolle inne. Um zu der Beantwortung der eingangs gestellten Frage beizutragen, untersucht dieses Projekt deshalb, inwieweit die Fähigkeit der Nutzenden von Wissensangeboten gefördert werden kann, verschiedene Arten der Evidenz zu unterscheiden und so die Belastbarkeit der dargestellten Inhalte und folgende Glaubwürdigkeit der Informationen verlässlich zu beurteilen. Basierend auf diesen Untersuchungen wird eine minimale Intervention für digitale Plattformen entwickelt, die zwischen Boosting und Nudging angesiedelt ist. Ziel dieser Intervention ist es, Nutzende bildungsthematischer Plattformen zu befähigen, anekdotische und empirische Evidenz kontextualisiert zu interpretieren und die Verbreitung von Desinformation und Bildungsmythen zu vermeiden.
Grundlegend werden zudem Nutzungsdatenanalysen, Printmedienanalysen und Nutzendenbefragungen in Bezug auf die digitalen Bildungsplattformen e-teaching.org, wb-web.de und bildungsserver.de durchgeführt. Diese werden genutzt, um Einblicke in das Nutzungsverhalten, die Veränderung wissenschaftlicher Erkenntnisse durch Medien in der Öffentlichkeit und die Fähigkeit der Adressat*innen zur qualitativen Einschätzung von digitalen Wissensangeboten und -inhalten zu gewinnen. Die Erkenntnisse aus diesen Analysen werden ebenfalls auf praktische Implikationen hin untersucht und zur empiriegeleiteten Weiterentwicklung der genannten Plattformen genutzt.
01/2024 - 12/2026
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR)
https://digi-ebf.de/
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
+49 7071 979-122a.ulsperger@iwm-tuebingen.deWissenschaftlicher Mitarbeiter
+49 7071 979-363j.kimmerle@iwm-tuebingen.deWissenschaftliche Mitarbeiterin
+49 7071 979-106a.thillosen@iwm-tuebingen.deUniversität Duisburg Essen
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V., Bonn (DIE)
Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Informationszentrum Bildung, Frankfurt am Main (DIPF)