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Projekt

Künstliche Intelligenz für die Wissenschaftskommunikation: Akzeptanz und Verständnis von Laien

ArbeitsgruppeWissenskonstruktion
Laufzeit07/2020-03/2025
FörderungSondertatbestand Data Science
Projektbeschreibung

Wie erhalten wir wissenschaftliche Informationen? Von wem erhalten wir sie? Was wäre, wenn uns künstliche Intelligenz komplizierte Themen und fachliche Informationen leicht verständlich vermitteln könnte? Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wird untersucht, wie Laien intelligente Sprachassistenten wahrnehmen und bewerten, die wissenschaftliche Informationen kommunizieren. Insbesondere wird untersucht, wie sich unterschiedliche textliche Darstellungen automatisierter Inhalte auf die Akzeptanz und die Rezeption von wissenschaftlichen Informationen auswirken.


Wissenschaft und wissenschaftliche Informationen sind unverzichtbare Bestandteile einer modernen Wissens- und Mediengesellschaft. Entscheidungen werden oftmals auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen, weshalb der Wissenschaftskommunikation große Bedeutung für die Formung von Überzeugungen und Handlungen zukommt. Wissenschaftliche Informationen sind allgegenwärtig, erreichen die Menschen über nahezu alle Medien und werden von den unterschiedlichsten Quellen bereitgestellt. Von besonderer praktischer Relevanz ist daher die Erforschung neuer Methoden für eine erfolgreiche Wissenschaftskommunikation.


Durch Entwicklungen der Digitalisierung und Fortschritte bei Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) ist die Analyse großer wissenschaftlicher Datenmengen möglich. Diese wissenschaftlichen Daten und Erkenntnisse können so aufbereitet werden, dass sie für die Öffentlichkeit ohne größere Hürden zur Verfügung stehen. KI-Tools, die wissenschaftliche Informationen zusammenfassen und leicht verständlich aufbereiten, könnten dadurch eine wichtige Funktion in der Wissenschaftskommunikation übernehmen. Im Journalismus werden Programme zur Textproduktion bereits seit längerem erfolgreich eingesetzt, da sie dort ohne menschliches Zutun große Datenmengen analysieren, relevante Informationen aggregieren und diese schließlich in Text umwandeln können. Neuere Tools wie ChatGPT, kombiniert mit speziell für den Faktencheck entwickelten Plug-Ins und der Verknüpfung von wissenschaftlichen Datenbanken (z.B. Wolfram, ScholarAI), sind außerdem in der Lage, Laien wesentlich unmittelbarer vermeintlich wissenschaftliche Informationen bereitzustellen.


Allerdings stellt sich die Frage, wie gut Laiinnen und Laien mit diesen automatisiert produzierten Inhalten umgehen können und was sie sich darunter vorstellen. Verstehen sie, dass den dargestellten Informationen größere Mengen von Einzelinformationen zugrunde liegen? Wie nehmen sie die automatische Aufbereitung von Texten wahr? Akzeptieren Menschen diese Methoden und Inhalte und vertrauen sie ihnen? Wie beeinflussen bestimmte Variationen der KI-Aufbereitung das Erleben und Verhalten?


In experimentellen Studien wird untersucht, wie glaubwürdig Laiinnen und Laien die (vermeintlich) von einer KI aufbereiteten Informationen finden und ob sie diese Art der Wissenschaftskommunikation akzeptieren. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, die Chancen und Grenzen KI-basierter Wissenschaftskommunikation aufzuzeigen und diese neuen Methoden optimal zu gestalten.


Publikationen

Lermann Henestrosa, A., Greving, H., & Kimmerle, J. (2023). Automated journalism: The effects of AI authorship and evaluative information on the perception of a science journalism article. Computers in Human Behavior, 138, Article 107445. https://dx.doi.org/10.1016/j.chb.2022.107445