Projekt

Digitale Selbstporträts zeichnen im Kunstmuseum: Welche rezeptiven und produktiven Prozesse vermitteln soziale Transfereffekte auf Empathie und Selbstwahrnehmung von Jugendlichen?

Was kann man durch das Zeichnen von Selbstporträts im Museum lernen? Vermitteln Selbstporträts noch etwas anderes als Wissen über Zeichenstile und Epochenmerkmale? Das Projekt DigiSelbst untersucht die Auswirkungen der Auseinandersetzung mit Bildender Kunst (speziell Selbstporträts) im Kunstmuseum sowie die Nutzung digitaler Medien zur Gestaltung kultureller Bildungsangebote.

Innerhalb des Projekts werden in interdisziplinärer Zusammenarbeit des IWM mit dem Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig drei Kursangebote für die gymnasiale Oberstufe theoriebasiert entwickelt und experimentell untersucht, ob sich der Kursinhalt nachweisbar auf soziale Fertigkeiten wie Empathie und Selbstwahrnehmung von Jugendlichen auswirkt. Entwickelt werden (1) ein Emotionskurs, wobei der Fokus auf der Wahrnehmung und Interpretation eigener und fremder Emotionen anhand mimischer Hinweisreize liegt, (2) ein Selbstbildkurs, wobei der Fokus auf dem differenzierten Zugang zu Merkmalen der eigenen Person im Kontext verschiedener sozialer Rollen liegt, (3) ein Epochenkurs, wobei der Fokus auf der Vermittlung von epochalem Wissen, bspw. Haarschmuck oder Kleidungsstil im Barock, liegt. Es soll evaluiert werden, ob insbesondere der Emotions- und Selbstbildkurs sich zur Förderung sozialer Fertigkeiten eigenen.

Kernstück der Kursangebote ist die zeichnerische Auseinandersetzung mit den Kursinhalten mit Hilfe von Tablets. Digitales Zeichnen ermöglicht neue Formen der Vertiefung von Kursinhalten (z.B.  durch Zoomen, Editieren) und erhöht die Motivation von Kursteilnehmern. Durch die Erstellung von Selfies ermöglichen Tablets einen hohen Selbstbezug. Zudem bieten Tablets die Möglichkeit, den Zeichenprozess aufzuzeichnen und detailliert wissenschaftlich zu untersuchen.

Teil der Arbeitsgruppe

Laufzeit

12/2016 - 11/2019

Förderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) LEAD Graduate School & Research Network

Ihre Ansprechperson

Beteiligte

Publikationen (2)

 

Artikel (peer-reviewed) | Bücher und Buchbeiträge

Artikel (peer-reviewed)

  • Kastner, L., Umbach, N., Jusyte, A., Cervera Torres, S., Ruiz Fernández, S., Nommensen, S., & Gerjets, P. (2021). Designing visual-arts education programs for transfer effects: Development and experimental evaluation of (digital) drawing courses in the art museum designed to promote adolescents’ socio-emotional skills. Frontiers in Psychology, 11, Article 4031. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2020.603984

    Open Access

Bücher und Buchbeiträge

  • Kastner, L., Umbach, N., Jusyte, A., Ruiz Fernández, S., Nommensen, S., & Gerjets, P. (2020). Kulturelle Bildung im Kunstmuseum evidenzbasiert gestalten: Entwicklung und Evaluation (digitaler) Kunstkurse zur Förderung sozial-emotionaler Fähigkeiten von Jugendlichen. In S. Timm, J. Costa, C. Kühn, & A. Scheunpflug (Eds.). Kulturelle Bildung. Theroretische Perspektiven, methodologische Herausforderungen und empirische Befunde (pp. 231-246). Waxmann.

Kooperationspartner

  • Exzellenz-Graduiertenschule LEAD der Eberhard Karls Universität Tübingen (Dr. Aiste Jusyte)

  • Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig (Dr. Sven Nommensen, Maren Peters)

  • Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig